Bochums Erhan Masovic (r) im Kampf um den Ball mit Frankfurts Lucas Alario. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Friso Gentsch/dpa)

Der VfL Bochum hat im neunten Anlauf den ersten Saisonsieg in der Fußball-Bundesliga geholt.

Am Samstag setzte sich der Tabellenletzte überraschend deutlich mit 3:0 (0:0) gegen die Elf von Eintracht Frankfurt durch, die vor dem Champions-League-Rückspiel beim Premier-League-Club Tottenham Hotspur am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) einen Rückschlag hinnehmen musste. 

Das Ende der Frankfurter Serie von zuletzt vier Pflichtspielen ohne Niederlage nach dem Treffer von Philipp Hofmann (71. Minute), dem Eigentor von Evan Ndicka (87.) und dem Tor von Philipp Förster (90.+4) taugt nicht als Mutmacher für das Königsklassen-Duell in London.

Dabei waren die Hessen mit großen Erwartungen gekommen, zumal 2014er Weltmeister Mario Götze nach seiner Knöchelverletzung und der daraus resultierenden Pause im Hinspiel gegen Tottenham (0:0) am Samstag wieder in der Startelf stand. Bestenfalls hätte sogar der Sprung bis auf Tabellenplatz drei gelingen können. Trotzdem stellte Oliver Glasner vor 24.850 Zuschauer seine Mannschaft im Vergleich  zum Champions League Spiel auf fünf Positionen um, unter anderem bekam der zuletzt starke Makoto Hasebe eine Pause und Kapitän Sebastian Rode saß eine Stunde nur auf der Bank. 

Letsch mit vier Änderungen

VfL-Trainer Thomas Letsch hatte bei seiner Heimpremiere die Bochumer Mannschaft ebenfalls auf vier Positionen umgestellt – und der Coach kehrte nach dem 0:4 in Leipzig von der Dreier- wieder zur Vierer-Abwehrkette zurück. Philipp Förster ersetzte den positiv auf das Coronavirus getesteten VfL-Spielmacher Kevin Stöger.

Jedoch waren die Qualitäten eines Spielmachers in den ersten Minuten von den Bochumer nicht gefragt, stattdessen eine stabile Defensive. Die Frankfurter mit ihrer offensiv gewählten Aufstellung machten von Beginn an Druck, hatten aber zunächst nur durch Lucas Alario (7./23. Minute) Möglichkeiten zur Führung – denn Bochum kämpfte. So wie es der neue Trainer Letsch vorher gefordert hatte: «Es muss unangenehm sein, gegen uns zu spielen.»

Die Bochumer nahmen gegen die deutlich spielstärkeren Frankfurter die Zweikämpfe an, versuchten den Gegner schon in deren Hälfte den Ball abzunehmen und wollten ihre Leistung belohnen. Doch Eintracht-Schlussmann Kevin Trapp wurde von der zu harmlosen VfL-Offensive lange Zeit gar nicht ernsthaft geprüft.

Borré vergibt Führungstreffer

Auch nicht in der zweiten Hälfte, in der Frankfurt zu Beginn wieder das Spiel machte und durch den Pfostentreffer von Rafael Borré (63.) die größte Chance zur Führung vergab. Bochum war zunächst wieder nur mit Abwehrarbeit beschäftigt. Frankfurts Trainer Glasner reagierte und ordnete die Offensive mit der Einwechslung von Daichi Kamada für den unauffälligen Götze neu. 

Aber Bochum bekam durch den Offensivdrang der Gäste nun Räume zum Kontern und nutzte diese aus: Hofmann stellte mit seinem Kopfballtreffer nach einer Ecke den Spielverlauf auf den Kopf, Frankfurts Ndicka, der den Ball kurz vor Spielende unglücklich ins eigene Tor abfälschte, sorgte für die Vorentscheidung, ehe Förster den dritten Bochumer Treffer erzielte.

Kaspar Kamp, dpa
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