Gladbachs Torwart Jonas Omlin ist enttäuscht. (Urheber/Quelle/Verbreiter: David Inderlied/dpa)

Betrübt und ehrlich hat sich Borussia Mönchengladbachs neuer Stammkeeper Jonas Omlin nach seinem missglückten Bundesliga-Debüt gezeigt. «Das habe ich mir ein bisschen anders vorgestellt», sagte der Neuzugang von HSC Montpellier am Sonntag nach dem 2:3 (0:2) gegen Bayer Leverkusen.

Der 29 Jahre alte Schweizer kam erst am Donnerstag nach Mönchengladbach, wo er den langjährigen Leistungsträger Yann Sommer ersetzen soll. Die 34 Jahre alte Nummer eins der Schweiz wechselte zuvor zum FC Bayern München, der aufgrund der schweren Verletzung von Manuel Neuer dringend einen neuen Torhüter brauchte.

Nach dem ersten Training mit seinem neuen Team am Freitag musste Omlin zwei Tage später sogleich gegen die schnellen Leverkusener Angreifer ran und wurde dabei von seinen Vorderleuten teilweise allein gelassen.

«Die Geschwindigkeit, die Leverkusen in der Offensive hat, ist beeindruckend. Da darfst du dir keine einfachen Ballverluste leisten. Das war heute ein bisschen das Problem», sagte Omlin offen, ehrlich und korrekt. «Ich habe gleich die Bundesliga von der brutalen Seite kennengelernt.»

«Er wird eine gute Zukunft bei uns haben»

Auch sein neuer Coach Daniel Farke, der Sommer nur ungern zu den Bayern ziehen ließ, hatte etwas Mitleid mit Omlin, der in der Schweiz hinter Sommer und Borussia Dortmunds Gregor Kobel die Nummer drei ist. «Das war ein schwieriges Spiel für den Jungen. Die ersten drei Torschüsse Leverkusens waren direkt mehr oder weniger alle drin. Und an den Toren konnte er wenig machen. Er konnte sich gar nicht groß auszeichnen», sagte Farke zu Omlins bitterem Abend mit Gegentreffern durch Mitchel Bakker (21.), Amine Adli (43.) und Nadiem Amiri (67.). «Er wird eine gute Zukunft bei uns haben», urteilte Farke dennoch.

Schon am Mittwoch beim FC Augsburg geht es weiter. Das Problem: Auch Augsburg hat das schnelle Umschaltspiel im Repertoire, mit dem die Borussia nicht erst gegen Leverkusener angesichts eigener Schnelligkeitsdefizite ein Problem hat.

Und beides sprach Omlin auch offen an. «Das ist das Risiko, das du nimmst, wenn du Ballbesitzfußball spielst. Da bist du ein bisschen offener, stehst auch mal etwas offener hinten. Wenn du dann im Eins-gegen-Eins die Bälle verlierst, musst du extrem gut umschalten. Heute haben wir das ein bisschen weniger gut gemacht», sagte Omlin und mahnte im Hinblick auf den nächsten Gegner: «Es wird ein ähnliches Spiel gegen eine gut verteidigende Mannschaft, die auch auf Konter lauert. Da müssen wir gut stehen und vielleicht unsere Tore etwas früher schießen.»

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