Wurde von der BBC vorerst aus dem Programm genommen: Gary Lineker. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Mike Egerton/PA Wire/dpa)

BBC-Generaldirektor Tim Davie will nach eigenen Angaben den kürzlich suspendierten Sportmoderator und Ex-Fußballstar Gary Lineker wieder auf Sendung haben.

«Gary ist ein hervorragender TV-Journalist. Erfolg bedeutet für mich, dass Gary wieder auf Sendung geht», sagte Davie einem Bericht der BBC zufolge in einem Interview des Senders. Wie der Streit gelöst werden soll, erklärte er allerdings nicht. Alle wollten die Situation in Ruhe lösen, sagte Davie lediglich.

Die BBC hatte Lineker wegen eines regierungskritischen Tweets am Freitag suspendiert. Er habe damit die Neutralitätsrichtlinien der Rundfunkanstalt verletzt, hieß es als Begründung. Mehrere seiner Kollegen, darunter die Experten und Ex-Fußballer Ian Wright und Alan Shearer solidarisierten sich mit Lineker und weigerten sich, ohne ihn auf Sendung zu gehen. Die wichtigste Fußballsendung, «Match of the Day», deren Gesicht Lineker seit mehr als 20 Jahren ist, wurde daraufhin ohne Moderation, Spieler-Interviews oder Expertenstimmen gesendet. Zudem mussten mehrere andere Programme im Radio und Fernsehen gestrichen werden, nachdem sich zahlreiche BBC-Kollegen dem Boykott angeschlossen hatten. 

«Es war ein schwieriger Tag»

Davie entschuldigte sich für die eingeschränkte Fußballberichterstattung. «Es war ein schwieriger Tag, und es tut mir leid, dass das Publikum betroffen war und sein Programm nicht erhalten hat. Als echter Sportfan weiß ich, dass das ein herber Schlag ist, und es tut mir leid», sagte Davie. 

Nicht entschuldigen wollte sich Davie hingegen für die Suspendierung Linekers. Es gehe darum, die richtige Balance zu finden zwischen Pressefreiheit und Neutralität, sagte der für redaktionelle Inhalte zuständige BBC-Chef. Es gehe dabei nicht um politische Richtungen, betonte der frühere konservative Politiker. Einen Rücktritt schloss er aus.

Lineker hatte in einem Tweet am Dienstag die Asylpolitik der konservativen britischen Regierung kritisiert und deren Rhetorik im Zusammenhang mit Flüchtlingen mit Nazi-Wortwahl aus den 1930er-Jahren verglichen.

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