Bayerns Robert Lewandowski beim Kopfball. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sven Hoppe/dpa)

Ein lange träger FC Bayern hat gegen den FC Augsburg nur sehr wenig Schwung für das große Villarreal-Duell aufgenommen.

Ein Handelfmeter-Tor von Torjäger Robert Lewandowski (82. Minute) nach Videobeweis sorgte am Samstag immerhin für ein 1:0 (0:0) und den lauten Siegjubel der erstmals wieder 75.000 Zuschauer in der Münchner Arena. Mit dem Heimsieg in der Fußball-Bundesliga kamen die Bayern ihrem zehnten Meistertitel einen weiteren Schritt näher.

Trainer Julian Nagelsmann können die 90 zähen Minuten dennoch auch nachdenklich stimmen für den kommenden Dienstag, wenn die Münchner im Viertelfinale der Champions League gegen den FC Villarreal ein 0:1 aufholen müssen. Etliche seiner Stars sind gerade nicht in Topform, nicht nur die Offensiv-Asse Leroy Sané und Serge Gnabry, sondern auch verlässliche Dauerleister wie Joshua Kimmich oder Thomas Müller. Leon Goretzka bewirkte in seinen 57 Einsatzminuten auch nichts.

Lewandowski wartete im Angriffszentrum meist vergeblich auf Zuspiele, ehe er vom Elfmeterpunkt nervenstark sein 32. Tor erzielte. Augsburgs Reece Oxford war der Ball unglücklich an den ausgestreckten Arm gesprungen. Lewandowski war zuvor mit einem Kopfball an seinem polnischen Landsmann Rafal Gikiewicz gescheitert (47. Minute). Auch einen Schuss von Kimmich konnte der FCA-Torwart glänzend abwehren (63.). Kimmich schoss später noch wuchtig an die Latte (85.).

Die nach den Heimsiegen gegen Wolfsburg und Mainz selbstbewusst und gefestigt auftretenden Augsburger hätten fast einen Bonuspunkt im Abstiegskampf geholt. Wie beim 2:1 im Hinspiel war sogar vor der Pause einiges möglich, aber bei den sich bietenden Chancen fehlte den Gästen der notwendige Punch.

In der mal wieder stimmungsvolleren Allianz Arena war ein Plan von Nagelsmann schon vor dem Anpfiff hinfällig. Nationalverteidiger Niklas Süle sollte Spielpraxis sammeln, musste aber wegen leichten Fiebers passen. «Wir hoffen, dass es bei ihm bis Dienstag wieder geht», sagte der Bayern-Coach. Auch Abwehrkollege Lucas Hernández fehlte wegen einer Oberschenkelprellung im Münchner Kader. «Bei ihm wird es reichen», beruhigte Nagelsmann.

Die mit Tanguy Nianzou und Omar Richards neuformierte Abwehrreihe zeigte sich verwundbar. Ruben Vargas, André Hahn und Daniel Caligiuri eröffneten sich gute Möglichkeiten. Sie wurden aber gestoppt. Die einzige echte Bayern-Chance in der ersten Hälfte war ein Freistoß aus 18 Metern, den Lewandowski aber nicht mal aufs Tor bringen konnte.

Die Hereinnahme von Jamal Musiala für Gnabry entfachte nach dem Seitenwechsel zunächst wenig Wirkung. Aus guter Position schoss Musiala vorbei (75.). Nagelsmann zog alle möglichen Joker. Er brachte Alphonso Davies, Marcel Sabitzer und später auch Kingsley Coman. Effekt? Etwas mehr Druck und der mit Willenskraft erzwungene Sieg durch den Elfmeter nach Einschreiten des Video-Assistenten.

Von Klaus Bergmann, dpa
Folge uns

Von