Kölns Trainer Steffen Baumgart verteidigt seinen Stürmer Davie Selke gegen die «Schauspieler»-Kritik. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Stefan Puchner/dpa)

Trainer Steffen Baumgart vom Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln hat Augsburgs Kapitän Jeffrey Gouweleeuw nach dessen «Schauspieler»-Kritik an FC-Stürmer Davie Selke mit scharfen Worten zurechtgewiesen. «Wenn sich einer nicht beschweren darf, dann der», sagte Baumgart: «Ein Innenverteidiger, der mit allem arbeitet, was er hat.»

Selke sei «für vieles bekannt, aber nicht für das. Und was ich noch weniger verstehe, ist, dass es nach dem Spiel weitergeht», sagte Baumgart: «Nach dem Spiel heule ich nicht rum. Schon gar nicht, wenn ich 3:1 verloren habe. Wenn ich 3:1 verloren habe, erzähle ich nicht, was die anderen schlecht gemacht haben, sondern gratuliere und versuche, im nächsten Spiel eine bessere Leistung zu bringen.» Gouweleeuw hatte nach der 1:3-Niederlage am Samstag über Selke gesagt: «Wir wissen alle, was für ein Schauspieler er ist.»

In diesem Zusammenhang dachte Baumgart auch an die Kritik an Bayern-Nationalspieler Joshua Kimmich nach dessen Jubel vor der Freiburger Kurve. «Der Kimmich stellt sich nach dem Sieg vor die Kurve hin und wir heulen rum», sagte er: «Wer soll uns denn in anderthalb Jahren die Europameisterschaft holen? Und wie? Indem er Blumen verkauft? Was wollen wir denn? Wir suchen Typen – dann ist einer da und wir heulen rum, weil er es zu viel macht.»

Er habe «lieber Leute, mit denen ich anecke. Wie hat Hermann Gerland in seinem Buch geschrieben? Wenn du was gewinnen willst, brauchst du Banditen. Da sollten wir uns dran halten, denn der hat Ahnung.» Auf die Frage, ob Selke demnach ein «Bandit» sei, antwortete der frühere Bundesliga-Stürmer: «Auf dem Feld auf jeden Fall. Und er erinnert mich an jemanden, der am Rand steht und laut ist. Denn ich war früher auch einer.»

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