Verlässt den 1. FC Köln: Timo Horn. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Friso Gentsch/dpa)

Trainer Steffen Baumgart wird dem scheidenden Torhüter Timo Horn mit Blick auf den sportlichen Wettkampf wohl keinen Einsatz in dieser Saison mehr gewähren. «Das ist nicht geplant», sagte Baumgart, obwohl der FC fünf Spieltage vor Saisonende fast gerettet ist und Horn nach Clubangaben mit 21 Jahren Vereinszugehörigkeit Rekordspieler ist. Baumgart sagte aber auch: «Fragen Sie mich nicht jede Woche, aber ich bin keiner, der an seinen Meinungen festhält. Wenn Sie mich heute fragen, sage ich nein. Wenn sie mich in drei Wochen fragen, sage ich vielleicht ja.»

Hintergrund von Baumgarts ablehnender Haltung ist sicher nicht nur die von ihm angeführte Bemerkung, dass «es darum geht, in der Tabelle noch zu klettern». Auch die Situation der Gegner dürfte eine Rolle spielen. Die beiden kommenden Kontrahenten Freiburg und Leverkusen spielen noch um die Qualifikation für Europa, Hertha BSC kämpft um den Klassenerhalt und für den FC Bayern könnte am letzten Spieltag in Köln ein Meister-Finale anstehen. Möglich wäre wohl bestenfalls ein Horn-Einsatz am vorletzten Spieltag in Bremen, das wie Köln 35 Punkte hat. 

Horn (29), seit 2002 im Verein, hat vor knapp anderthalb Jahren seinen Stammplatz an Marvin Schwäbe verloren. Dass in dem gebürtigen Kölner und Kapitän Jonas Hector (32), der seine Karriere am Saisonende beendet, auch für die Kabine wichtige Spieler gehen, ist auch Baumgart bewusst. Man wisse, dass in Horn «noch eine Kölner Persönlichkeit die Mannschaft und das Kollektiv verlassen wird», sagte Baumgart: «Das bedeutet, da kommt nächstes Jahr einiges auf uns zu.»

Der FC, der Stand jetzt zudem wegen einer Transfersperre der FIFA keine Spieler verpflichten darf, verliere «Spieler, die den Verein über einen ganz langen Zeitraum geprägt haben», sagte Baumgart: «Sie haben hier nicht nur die Sonne gesehen. Sie haben viel durchgemacht. Sind mit abgestiegen, sind direkt wieder aufgestiegen.» 

Über einen würdigen Abschied am Saisonende wollte der Coach nicht spekulieren. «Dafür wird es nie einen gebührenden Rahmen geben», sagte er: «Ich habe mal ein Schiff gekriegt, als ich gegangen bin. Beim zweiten Mal hab‘ ich gesagt: Das Schiff können Sie weglassen, ich hab‘ schon eins.»

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