Der Freiburger Ermedin Demirovic (r) im Kopfballduell mit Kevin Vogt. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tom Weller/dpa)

Der Amerikaner Chris Richards hat der TSG 1899 Hoffenheim einen Last-Minute-Sieg im Baden-Duell beim SC Freiburg beschert. Der Abwehrspieler köpfte in der 94. Minute zum 2:1 (1:1) der Gäste ein.

Das Team von Trainer Sebastian Hoeneß gewann damit das vierte Spiel in Serie und verdrängte die Mannschaft von Christian Streich vom vierten Tabellenplatz der Fußball-Bundesliga.

Streich ärgerte sich zudem, dass dem entscheidenden Treffer ein Eckball für Hoffenheim und kein Freistoß für Freiburg nach einer umstrittenen Situation an Lucas Höler vorausging. Der frühere Freiburger Torwart Oliver Baumann rettete mit einem gehaltenen Strafstoß gegen den ehemaligen Hoffenheimer Vincenzo Grifo zudem den Kraichgauern den Sieg (62. Minute). So verpasste Streich seinen 100. Sieg als Chefcoach des Sport-Clubs.

Die Nationalspieler David Raum mit seinem ersten Tor im Oberhaus für Hoffenheim (3. Minute) und Nico Schlotterbeck für Freiburg (21.) trafen vor coronabedingt nur 750 Zuschauern im Europa-Park Stadion.

Eine Woche nach ihrem 6:0-Coup in Mönchengladbach gerieten die SC-Profis zunächst mächtig unter Druck. Die Gäste spielten präzise und mit gutem Gespür für die Lücken. So konnte Raum auf der linken Seite durchsprinten und bewies dann mit einem Schuss aus spitzem Winkel ins Netz, dass er mal Stürmer war.

Dann aber schlugen die Standardspezialisten aus Freiburg um den Ex-Hoffenheimer Grifo zu. Seinen Eckball köpfte Schlotterbeck zum Ausgleich ein. Es war bereits das 14. Tor des SC in dieser Saison nach einem Standard. Kevin Schade hätte kurz darauf die Partie beinahe gedreht, als er an Baumann scheiterte.

Die Hoffenheimer suchten und fanden immer wieder Andrej Kramaric. Der zuletzt angeschlagene Kroate stand erstmals nach der Länderspielpause in der Startelf. Es war sein 200. Pflichtspiel für Hoffenheim – seinen 100. Treffer aber verpasste der Clubrekordler.

Auf Freiburger Seite bestritt Nationalspieler Christian Günter gar seine 250. Erstliga-Begegnung für Freiburg. Der Kapitän hatte aber auf der linken Außenbahn zunächst einen schweren Stand gegen Kevin Akpoguma. Zudem hielt Routinier Kevin Vogt mit viel Übersicht die Hoffenheimer Abwehr zusammen.

Mit der Hereinnahme von Sturmtalent Georginio Rutter nach einer knappen Stunde erhoffte sich TSG-Trainer Sebastian Hoeneß mehr Durchschlagskraft. Doch die Hoffenheimer mussten sich erst einmal bei Baumann bedanken: Der 31-Jährige, der diese Woche seinen Vertrag bis 2024 verlängert hat, parierte den Elfmeter von Grifo. Zuvor hatte Akpoguma Günter gefoult.

Für Aufregung sorgte noch eine Szene in der 70. Minute: Schlotterbeck räumte mit einer Grätsche den Ball und den einschussbereiten Rutter ab und verletzte sich dabei. Der eingewechselte Christoph Baumgartner trieb die Hoffenheimer zu einem schwungvollen Schlussspurt und vergab selbst die Chance zum Siegtreffer, ehe Richards zum späten 2:1 einköpfte.

Von Ulrike John und Daniela Frahm, dpa
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