Bayers Victor Boniface (r) feiert sein Tor zum 1:0 mit Bayers Jonas Hofmann. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Marius Becker/dpa)

Bayer Leverkusen ist nach dem nächsten eindrucksvollen Sieg gegen den neuen Lieblings-Gast Eintracht Frankfurt vorzeitig Weihnachtsmeister in der Fußball-Bundesliga.

Beim 3:0 (1:0) feierte die Werkself den wettbewerbsübergreifend zehnten Heimsieg in Folge gegen die Hessen bei 35:5 Toren und kann am letzten Spieltag des Jahres unter der Woche nicht mehr eingeholt werden. Victor Boniface (14.), Jeremie Frimpong (51.) und Florian Wirtz (57.) erzielten die Treffer zum 21. Sieg im 24. Pflichtspiel ohne Niederlage. 

Dieser erste inoffizielle Mini-Titel soll für die Rekordjäger von Trainer Xabi Alonso aber erst der Anfang sein. Denn Bayer ist nicht nur Tabellenführer der Bundesliga, sondern als einer von drei Bundesligisten im Viertelfinale auch klarer Favorit im DFB-Pokal. Zudem zählt Leverkusen als einziger Club mit ausschließlich Siegen in der Vorrunde auch in der Europa League zu den Titelkandidaten.

Zum Jahresabschluss am vorletzten Halbserien-Spieltag empfängt Leverkusen am Mittwoch den – zuletzt allerdings sehr stabilen – Abstiegskandidaten VfL Bochum und kann die Hinrunden-Meisterschaft perfekt machen. Der Tabellen-Achte aus Frankfurt erwartet nach Hochs und Tiefs wie dem Pokal-Aus in Saarbrücken und dem 5:1 gegen den FC Bayern innerhalb von vier Tagen zum Jahresabschluss Borussia Mönchengladbach. 

Eintracht früh offensiv

Auch ohne den gesperrten Torjäger Omar Marmoush überraschte die Eintracht dadurch, dass sie als erstes Team in dieser Saison in Leverkusen von der ersten Sekunde an ihr Heil in der Offensive suchte. Die Hessen setzen die Werkself früh unter Druck, pressten gut und spielten schnell nach vorne. Doch die Überrumpelungs-Taktik führte nicht zum Führungstreffer – und dann nutzte Bayer seine erste Chance auch noch eiskalt. Zudem half Frankfurts Nationaltorhüter Kevin Trapp kräftig mit, ihm war der Ball beim durchaus haltbaren 14-Meter-Schuss von Boniface unter dem Oberkörper durchgerutscht. Während Alonso den Treffer ausgelassen bejubelte, nahm Toppmöller ihn nahezu regungslos hin.

Von da an nahm das Spiel den eigentlich erwarteten Verlauf. Leverkusen kontrollierte Ball und Spiel, Frankfurt wollte sichtbar mutig bleiben, war aber zu viel mit dem Zulaufen von Räumen beschäftigt, um sich selbst wie gewünscht entfalten zu können. Allerdings hatte Bayer bis zur Pause auch nur noch eine nennenswerte Torchance, als Spezialist Alejandro Grimaldo einen Freistoß aus 22 Meter auf die Latte setzte (35.). Dass die Leverkusener sich aber längst nicht nur über die spielerische Komponente definieren, zeigte die Tatsache, dass sie in der gesamten 1. Halbzeit nur ein einziges Foulspiel begangen und dennoch fast 60 Prozent der Zweikämpfe für sich entschieden.

Nach der Pause wurde der Tabellenführer dann auch schnell zielstrebig. Diesmal hielt Trapp einen Schuss von Boniface aus ähnlicher Position, wehrte ihn aber zu kurz zur Seite ab und Außenbahnspieler Frimpong nutzte den Abpraller zu seinem schon fünften Saisontreffer. Die Frankfurter rückten nun weiter auf und Bayer bekam Räume. Auch das 3:0 legte Boniface vor, Wirtz lupfte den Ball über den diesmal chancenlosen Trapp. Wirtz (81.) und Piero Hincapie (84.) trafen noch den Pfosten. In der Nachspielzeit wurde den Gastgebern nach Videobeweis noch ein Foulelfmeter zurecht weggenommen.

Von Holger Schmidt, dpa
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