Leipzigs Willi Orban (l-r), Josko Gvardiol und Kevin Kampl stehen nach dem 0:1 enttäuscht auf dem Spielfeld. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa)

RB Leipzig hat die schlechteste Hinrunde seiner Erstliga-Geschichte mit einer weiteren Enttäuschung abgeschlossen.

Das Team des neuen Trainers Domenico Tedesco verlor gegen Aufsteiger Arminia Bielefeld mit 0:2 (0:0), bringt es damit zur Halbzeit der Fußball-Bundesliga auf 22 Punkte und damit auf sechs Zähler weniger als 2017/18 unter Ralph Hasenhüttl. Janni Serra (57. Minute) und Masaya Okugawa (75.) sorgten mit ihren Toren dafür, dass Tedesco im dritten Einsatz als Leipziger Trainer die erste Niederlage erlebte. Dabei musste Bielefeld das Spiel nach einer Roten Karte gegen Fabian Klos (70.) in Unterzahl beenden.

Das letzte Heimspiel des Jahres begann für RB schon mit einem Rückschlag. Der beim 1:1 in Augsburg ganz starke Emil Forsberg rutschte nach fünf Minuten so unglücklich weg, dass er sich am linken Oberschenkel eine Verletzung zuzog. Der schwedische Nationalspieler musste raus, dafür kam der technisch deutlich weniger beschlagene und defensivere Tyler Adams.

Über Leipzigs Sorgen konnte man bei der Arminia wohl nur milde lächeln. Denn aufgrund von positiven Corona-Tests fehlten dem Aufsteiger in Torwart Stefan Ortega und Mittelfeldspieler Manuel Prietl zwei Leistungsträger. Ersatzkeeper Stefanos Kapino sowie Sebastian Vasiliadis ersetzten das Duo.

Spielerisch war gerade die erste Halbzeit auf mäßigem Niveau, der Forsberg-Ausfall machte sich bei RB schnell bemerkbar. Leipzig wusste mit satten 76 Prozent Ballbesitz so wenig anzufangen, dass harmlose Schüsse von Dominik Szoboszlai (12.) und Angeliño (43.) vorläufig als Höhepunkte taugen mussten.

Arminia tat wenig für das Spiel, wies selbst bei den wenigen Konterchancen zunächst keine Erstligatauglichkeit auf. Plötzlich war der Ball trotzdem im Leipziger Tor. Doch der Abschluss von Okugawa (44.) nach einer wunderbaren Kombination zählte nicht, weil Passgeber Patrick Wimmer hauchzart im Abseits stand. Es war von beiden Mannschaften der einzige Schuss auf das Tor in der ersten Halbzeit.

Leipzig kehrte deutlich zielstrebiger aus der Halbzeit-Pause zurück, doch das Tor machte mal wieder Bielefeld. Und diesmal zählte es. Wimmer scheiterte mit seinem Schuss noch an RB-Keeper Peter Gulacsi, doch der Nachschuss von Serra saß. Für den 23-Jährigen war es der erste Treffer in der Bundesliga mit seinem insgesamt erst sechsten Torschuss.

Tedesco ersetzte daraufhin Spielmacher Kevin Kampl durch Amadou Haidara – was bei einem Rückstand auf den ersten Blick interessant anmutete. Kurz darauf die nächste personelle Wende. Schiedsrichter Frank Willenborg zeigte Klos nach Videobeweis die Rote Karte für ein Foul an Willi Orban – eine diskussionswürdige Entscheidung. Der Stürmer war erst zwölf Minuten zuvor eingewechselt worden. Die Arminia zeigte sich jedoch unbeeindruckt. Haidara leistete sich einen fatalen Fehlpass in den Fuß von Florian Krüger, der den Torschützen Okugawa bediente. Der Japaner schlenzte den Ball sehenswert in die lange Ecke. Leipzig drängte fortan auf den Anschluss, kam jedoch zu keiner nennenswerten Chance mehr.

Von Tom Bachmann, dpa
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