Wolfsburgs Verteidigung kann das Gegentor durch Unions Taiwo Awoniyi (2.v.l.) nicht verhindern. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Matthias Koch/dpa)

Der 1. FC Union Berlin hat mit seinem ersten Sieg über den VfL Wolfsburg der Mannschaft von Trainer Mark van Bommel den nächsten Rückschlag versetzt.

Die zunächst so stark in die Saison gestarteten Niedersachsen verloren am Samstag mit 0:2 (0:0) im Stadion An der Alten Försterei und sind nun schon seit sechs Pflichtspielen sieglos. Die Tore vor 11.006 Zuschauern erzielten Taiwo Awoniyi nach feiner Vorarbeit des ehemaligen Wolfsburgers Max Kruse in der 49. Minute und Joker Sheraldo Becker (83.).

In der Tabelle mussten die Wolfsburger die Eisernen an sich vorbeiziehen lassen. Dank des Erfolgs im 21. Heimspiel ohne Niederlage in Serie setzte sich Union zunächst im oberen Tabellendrittel fest und feierte mit dem dritten Sieg nacheinander auch eine perfekte Einstimmung auf das Spiel in der Conference League am kommenden Donnerstag bei Feyenoord Rotterdam. Im Gegensatz zu den Gästen, die am Mittwoch in der Champions League bei RB Salzburg antreten müssen und deren Strategie auch in Köpenick nicht aufging.

Union früh unter Druck setzen und das Spiel nach vorn und damit vor allem auf und über Kruse unterbinden – so sahen die ersten Minuten aus. Und das funktionierte zumindest so, dass Union zunächst nur selten gefährlich vors VfL-Tor und Kruse erstmal gar nicht ins Spiel kam. Dafür sammelte Andreas Luthe zu Beginn reichlich Ballkontakte. Immer wieder suchten seine Vorderleute den Union-Keeper und passten zurück in Ermangelung offensiver Möglichkeiten und Angebote.

Wenig Chancen auf beiden Seiten

Auszeichnen konnte er sich mit Paraden weniger, genauso wenig wie sein Gegenüber Koen Casteels. Es fehlten einfach Chancen, zu konzentriert arbeiteten beide Teams in der Abwehr. Außer einmal, da ließen die Berliner die Gäste zu einer Gelegenheit kommen, die der von Hertha BSC ausgeliehene Dodi Lukebakio aber nicht nutzte. Nach einem feinen Querpass von Lukas Nmecha traf Lukebakio nichts ins Tor, sondern nur den Pfosten aus kürzester Distanz.

Ob Wout Weghorst den reingemacht hätte? Der Niederländer musste sich wie Nationalspieler Ridle Baku das Geschehen zunächst von der Bank aus anschauen. Weghorst war das schon länger nicht passiert, zuletzt am 27. September 2020. Und so musste er auch hilflos miterleben, wie das passierte, was van Bommel unbedingt verhindern wollte.

Awoniyi netzt erneut

Ein geniales kurzes Zuspiel von Kruse auf Genki Haraguchi, auch vorbei an Wolfsburgs Maximilian Arnold – der nun 259 Bundesliga-Einsätze und damit so viele wie Ex-Torwart Diego Benaglio hat. Der Japaner legte ebenso blitzgescheit Awoniyi den Ball vor und der traf zum 1:0. Sein sechster Saisontreffer in acht Spielen – ebenso oft hatte der Nigerianer in 33 Einätzen in den ersten beiden Bundesligaspielzeiten für Union getroffen.

Van Bommel reagierte, wechselte zuerst Ridle Baku ein, dann Weghorst. Und nur Sekunden nachdem der Niederländer auf den Platz gekommen war, musste Union-Keeper Luthe bei einer Weghorst-Aktion eingreifen. Auch später bei einem Kopfball. Aber so zwingend war das alles nicht. Dafür strafte der eingewechselte Becker die Gäste mit dem entscheidenden zweiten Union-Treffer nach feiner Hereingabe des ebenfalls eingewechseltem Andreas Voglsammer ab.

Von Jens Marx, dpa
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