Schied mit seiner Mannschaft schon in der WM-Vorrunde aus: Carlos Queiroz. (Urheber/Quelle/Verbreiter: kyodo/Kyodo/dpa)

Irans Fußball-Nationaltrainer Carlos Queiroz hat sich auf Instagram von seinen Fans verabschiedet. «Während ich mich auf eine neue Reise begebe, gibt es viele Erinnerungen, an die ich mit großer Freude zurückdenken werde», schrieb der Portugiese auf Instagram.

«Ich möchte mich bei meinen großartigen Spielern im Team Melli bedanken.» Der 69-Jährige dankte auch den Fans für «Jahre der Unterstützung und Inspiration». Queiroz‘ Vertrag war nach der WM in Katar Ende 2022 ausgelaufen.

Bei dem Turnier war Irans Nationalelf in der Vorrunde ausgeschieden. Sowohl die Spieler als auch Queiroz standen inmitten der jüngsten Protestwelle im Iran in der Kritik. Während sich die Führung der Islamischen Republik durch sportliche Erfolge Rückenwind in der Innenpolitik erhoffte, forderten Anhänger der Proteste auf der Weltbühne ein Zeichen der Solidarität.

Stille bei Nationalhymne

Vor der WM-Auftaktpartie gegen England sangen die Spieler die Nationalhymne nicht mit und sorgten damit weltweit für Aufsehen. Dennoch stand das Team bei vielen Iranerinnen und Iranern in der Kritik. Zu spät und zu klein sei die Aktion gewesen, bemängelten Kritiker. Vor den beiden weiteren Spielen verzichtete das Team auf eine solche Aktion.

Im Iran protestieren seit Mitte September vorwiegend junge Menschen gegen den autoritären Regierungskurs und das Herrschaftssystem der Islamischen Republik. Auslöser war der Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini im Polizeigewahrsam. Sie war von der sogenannten Sittenpolizei wegen Verstoßes gegen islamische Kleidungsvorschriften festgenommen worden. In den vergangenen Wochen nahmen die Straßenproteste wieder ab. Ihren Unmut drücken viele Frauen inzwischen durch zivilen Ungehorsam aus, etwa indem sie den Kopftuchzwang ignorieren.

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