Trübe Gesichter und eine bedrückende Atmosphäre prägen das Umfeld des 1. FC Köln nach einem weiteren Rückschlag im Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga. Der enttäuschende 1:1 (0:0) gegen den bereits abgestiegenen Jahn Regensburg hat die Stimmung der FC-Fans stark beeinträchtigt. Lautstark äußerten sie ihre Unzufriedenheit und forderten das Ende von Trainer Gerhard Struber sowie Sportchef Christian Keller.
„Die Jungs saßen da, als wäre die Welt untergegangen“, beschrieb Keller die bedrückende Stimmung in der Kabine. Trotz der negativen Emotionen versuchte Kapitän Timo Hübers, Optimismus zu verbreiten: „Der Grundton fühlt sich gerade nach Abstiegskampf an, aber letztlich können wir eine Riesen-Sache schaffen und die ist absolut im Rahmen des Möglichen“, so der Abwehrspieler.
HSV feiert Erfolg und blickt auf Aufstieg
Durch das Remis hat der 1. FC Köln die Tabellenführung verloren; jetzt führt der Hamburger SV die Liga an. Die Hamburger feierten einen klaren 4:0 (1:0)-Sieg gegen Darmstadt 98, was die Spieler und Fans in Vorfreude auf eine mögliche Aufstiegsparty am kommenden Samstag beim Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten SSV Ulm versetzt. Ein Sieg würde deren Rückkehr in die Bundesliga nach sieben Jahren besiegeln.
Während der FC Köln vor einem nervenaufreibenden Ende der Saison steht, beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz nur noch drei Punkte. Nach einer enttäuschenden Ausbeute von nur fünf Punkten aus den letzten fünf Spielen sind die kommenden Partien gegen Nürnberg und Kaiserslautern besonders wichtig. „Wir müssen jetzt nochmal den Schalter umlegen, ansonsten wird es sehr eng“, warnte Hübers und forderte interne Gespräche, um sich nicht von äußeren Einflüssen ablenken zu lassen.
Struber erhält Rückendeckung, Schalke trennt sich von Trainer
Trainer Struber zeigte Verständnis für den Unmut der Fans und bezeichnete sich als „Blitzableiter“. Er mahnte dazu, nicht durch „nervöse Stimmungen oder Emotionen“ aus der Bahn geworfen zu werden. „Wir dürfen nicht vergessen, dass wir nach wie vor eine komfortable Situation haben. Wir müssen jetzt klar am Ruder bleiben“, betonte der Österreicher. Der Verein steht hinter ihm, Keller bekräftigte, dass Struber „zu 100 Prozent“ Vertrauen genieße und kurzfristige Veränderungen ausgeschlossen seien.
Im Gegensatz dazu reagierte der FC Schalke 04 nach einer enttäuschenden 0:2-Niederlage gegen den SC Paderborn und entließ Trainer Kees van Wonderen sowie Co-Trainer Robert Molenaar. In den verbleibenden zwei Saisonspielen wird U23-Coach Jakob Fimpel die Profis betreuen, die nach der Niederlage noch immer nicht sicher im Kampf um den Klassenerhalt sind.
Trotz der angespannten Situation möchte man beim 1. FC Köln nicht aufgeben. „Die Welt ist nicht untergegangen und die Sonne geht morgen wieder auf“, sagte Keller optimistisch. Für die entscheidenden Spiele braucht das Team „Rückenwind“ und „Zuspruch“. Dass sich die Situation schnell ändern kann, zeigen die Beispiele wie der HSV, der zuletzt Rückschläge verkraften musste und nun kurz vor dem Aufstieg steht.