Der Geschäftsführer Sport des Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg: Jörg Schmadtke. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tom Weller/dpa)

Sport-Geschäftsführer Jörg Schmadtke vom VfL Wolfsburg hat kein Problem damit, dass er in der Fußball-Branche als starrsinnig und unbelehrbar angesehen wird.

«Ich weiß, dass ich polarisiere. Mein Anliegen war nie, der freundlichste und populärste Manager der Liga zu sein. Sondern ich wollte stets den bestmöglichen Job für mein Unternehmen machen», sagte der 58-Jährige in einem Interview der Zeitung «Die Welt». Und er fügte in dem Zusammenhang hinzu: «Eher kontraproduktiv könnte sein, wenn sie dich für den nettesten Typ auf diesem Planeten halten – aber für unfähig.»

Der frühere Bundesliga-Torhüter von Fortuna Düsseldorf und des SC Freiburg sowie heutige Funktionär hat sich dementsprechend auch nie vor unpopulären Entscheidungen gedrückt: «Ich hatte zumindest nie Angst davor, Entscheidungen gegen den Mainstream zu treffen.» Auch seinen Standpunkt weiß Schmadtke deutlich zu vertreten. So nennt er es «aberwitzig», WM-Spiele wie zuletzt in Katar «in klimatisierten Stadien zu veranstalten. In Stadien, die hinterher verrotten oder wieder abgebaut werden – wie in Brasilien oder Südafrika.» 

Der Ende Januar beim VfL ausscheidende Manager glaubt, dass dies auch seinen Abschied aus dem Fußballgeschäft bedeuten könnte. Derzeit habe er «nicht die Idee, eine andere Funktion in der Branche zu übernehmen», berichtete er. Schmadtke betonte: «Was kommen wird, weiß ich nicht. Meine Frau wird bestimmen. Sie ist mit mir 40 Jahre lang klaglos wie ein Vagabund durch die Gegend gezogen und hat es nun verdient, zu ihrem Recht zu kommen.» 

Schmadtke erwartet, dass er dann auch wirklich loslassen kann, auch wenn er diese Frage «nicht seriös» beantworten könne: «Ich hatte immer eine kritische Distanz. Mich hat nie die Öffentlichkeit, die Popularität und das damit verbundene Pseudo-Wichtigsein interessiert.»

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