Lutz Michael Fröhlich hält die Debatte um den Videobeweis für zu einseitig. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Arne Dedert/dpa)

DFB-Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich sieht die ständigen Diskussionen über den Videobeweis in der Fußball-Bundesliga als einseitig an.

«Für mich ist die Debatte momentan zu negativ ausgerichtet. Alles, was nicht gut läuft, wird thematisiert. Und alles, was gut läuft, wird nicht angesprochen», sagte Fröhlich beim TV-Sender Bild. Dass es an diesem Liga-Samstag mal keine großen Debatten gegeben habe, wundert den ehemaligen Top-Referee nicht. «Wir haben ganz viele ruhige Spieltage erlebt, was den VAR angeht.»

Zur oft diskutierten Regel bei Handspielen sagte der 65-Jährige, Situationen werden aktuell eher anhand des aktuellen Regelwerks diskutiert. Größere Änderungen oder Anpassungen seien derzeit kein Thema. «Die Handspielregel war früher nicht so ausgedehnt. Es gab sehr viele Eingaben aus dem Fußball heraus, die Regel ist angepasst worden», sagte Fröhlich. Die Regel sei komplexer geworden, «auch auf Wunsch des Fußballs».

Den vor einer Woche gegebenen Elfmeter für Hertha BSC gegen Mainz, den selbst Herthas Trainer Sandro Schwarz nicht als berechtigt gesehen hatte, verteidigte Fröhlich. Dies sei «regeltechnisch eine Entscheidung, die wir durchaus unterstützen können. Dass sie hart ist, können wir auch nachvollziehen.» Der Videoschiedsrichter hatte eine Szene überprüfen lassen, in der der Mainzer Leandro Barreiro nach einer Flanke den Ball minimal mit der Hand an seinem ausgestreckten Arm touchiert hatte. Kein Berliner hatte daraufhin protestiert.

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