Leipzigs Christopher Nkunku jubelt nach seinem Tor zum 1:0 gegen Bayer Leverkusen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sebastian Kahnert/dpa)

Nach dem Gala-Abend gegen Real Madrid hat RB Leipzig auch im Alltag Fußball-Bundesliga geliefert. Das Team von Trainer Marco Rose gewann am Samstag mit 2:0 (1:0) gegen Bayer Leverkusen und kletterte damit vorerst auf einen Europapokalplatz.

So weit oben stand der Pokalsieger in dieser Saison noch nie, Leverkusen rutschte auf den Relegationsplatz 16 ab. Christopher Nkunku (32. Minute) und Timo Werner (83.) sorgten vor 45.598 Fans für die Tore des Nachmittags.

Vier Tage nach dem 3:2 gegen den Titelverteidiger in der Champions League stellte Rose taktisch und personell um. Gleich fünf Spieler rutschten neu in die Startelf, wobei nur der Wechsel im Tor von Janis Blaswich auf Örjan Nyland erzwungen war. Blaswich plagen Wadenproblemen, Rose wollte den 31-Jährigen für das entscheidende Königsklassen-Spiel am 2. November in Warschau gegen Donezk schonen. So kam der für den verletzten Kapitän Peter Gulacsi nachverpflichtete Nyland zu seinem RB-Debüt.

Mit dem norwegischen Nationaltorhüter kam eine veränderte Grundordnung. Rose ließ erstmals in seiner Amtszeit mit einer Dreierkette beginnen, wollte den drei Stürmern im Angriff der Gäste entgegenwirken. Das führte letztlich dazu, dass sich beide Teams neutralisierten und sich ein Spiel ohne Torchancen entwickelte. Im ersten Durchgang schoss Bayer nicht einmal aufs Tor.

Leipzig war exakt eine Standardsituation besser. Bei einem Freistoß von Dominik Szoboszlai fokussierte sich alles auf den aufgerückten Abwehrchef Willi Orban. Nkunku kam aus dem Rückraum, bedankte sich per Kopf für die Freiheiten im Strafraum. Für den französischen Nationalspieler war es das neunte Tor im zwölften Ligaspiel. Das Tor hatte zum Verdruss der Fans keinen Hallo-wach-Effekt, die Partie verblieb im Status quo. Leipzig kontrollierte Bayer ohne größere Probleme, kam in der Offensive allerdings auch nicht wie gewohnt zum Zug.

Trotz aller Kontrolle reagierte Rose in der Halbzeit. Der angeschlagene Mohamed Simakan wurde in der Innenverteidigung durch Josko Gvardiol ersetzt. Im zentralen Mittelfeld musste Kevin Kampl dem kämpferisch besseren Amadou Haidara weichen. Mit Kontrolle und Kontern drängte Leipzig auf das zweite Tor. Für Szoboszlai (57.) war nach einem famosen Spielzug über Nkunku und Timo Werner der Winkel zu spitz, Haidara trat nach einer Ecke eine Minute später über den Ball. Auf der anderen Seite fabrizierte Daley Sinkgraven (61.) den ersten Leverkusener Schuss auf das Tor, mit dem Nyland aber keine Probleme hatte.

Bayer-Coach Xabi Alonso wechselte in der Abteilung Offensive – allerdings nur positionsbezogen. Der Ex-Leipziger Patrik Schick ersetzte seinen tschechischen Landsmann Adam Hlozek im Sturm. Exequiel Palacios nahm im zentralen Mittelfeld den Platz von Nadiem Amiri ein. An Bayers Ratlosigkeit änderte dies wenig, 15 Minuten vor dem Ende brachte Alonso dann in Callum Hudson-Odoi seinen letzten Trumpf.

Brachte wenig, stattdessen sorgte Werner für die Entscheidung. Der Nationalspieler wurde bei einem Konter von Haidara so geschickt, wie er es braucht. Werner nutzte seine Schnelligkeit gegen Jonathan Tah und verwandelte nach einem 30-Meter-Sprint souverän.

Tom Bachmann, dpa
Folge uns

Von