Cezary Kulesza, der Präsident des polnischen Fußball-Verbands PZPN. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Mikolaj Barbanell/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa)

Der polnische Fußball-Verband hat die weiteren europäischen Fußball-Verbände dazu aufgefordert, sich dem Spielboykott gegen Russland anzuschließen.

Wegen der «schändlichen Entscheidung» des Weltverbandes FIFA habe der polnische Verband einen Brief an alle Fußballverbände in Europa geschickt, twitterte Verbandspräsident Cezary Kulesza. «Wir haben unsere Position vorgestellt und sie ermutigt, an unserer Seite zu stehen. Denn nur vereint sind wir stark. Keine Nachsicht für die russische Aggression gegen die Ukraine.»

Vor dem Hintergrund der russischen Invasion in die Ukraine hatten auch die Fußballverbände von Dänemark und Norwegen angekündigt, vorerst nicht mehr gegen Russland antreten zu wollen. «Wir stehen Schulter an Schulter mit den Verbänden, die mitgeteilt haben, dass sie nicht gegen Russland spielen wollen», sagte der Chef des dänischen Fußballverbandes, Jakob Jensen, der Nachrichtenagentur Ritzau. Jensen plädierte wie der dänische Sportverband DIF dafür, Russland von allen internationalen Sportveranstaltungen auszuschließen.

Die dänische Frauenfußball-Nationalmannschaft ist in derselben WM-Qualifikationsgruppe wie Russland. Eine Partie gegen Russland hätte im September angestanden. Die dänische U19 hätte schon in wenigen Wochen gegen Russland antreten sollen.

Der Präsident des norwegischen Fußballverbandes, Terje Svendsen, schrieb auf Twitter: «Wir meinen genau wie Schweden, Polen und Tschechien, dass es gerade überhaupt nicht infrage kommt, gegen Russland zu spielen.»

Auch der Schweizer Fußballverband wird vorerst keine Spiele mehr gegen Russland bestreiten. Zugleich unterstütze man die Haltung der Verbände Polens, Schwedens und Tschechiens, «die den Ausschluss des russischen Männer-Nationalteams aus den Playoffs für die Weltmeisterschaft 2022 in Katar verlangen», teilte der SFV mit. Aus Solidarität werde man bis auf Weiteres keine Wettbewerbs- und Freundschaftsländerspiele gegen russische Nationalteams austragen.

«Diese nicht verhandelbare Haltung des SFV» erstrecke sich «erforderlichenfalls explizit auch auf das erste Spiel der Frauen-Nationalmannschaft bei der EM in England am 9. Juli gegen Russland», hieß es weiter.

Zuvor hatten neben Polen Schweden und Tschechien angekündigt, dass sie in den Playoffs zur WM-Qualifikation nicht gegen Russland antreten werden. Polen war im Playoff-Halbfinale als Gegner von Russland gelost worden und hätte Ende März in Moskau antreten sollen. Der Sieger dieser Partie hätte anschließend wieder Heimrecht gegen den Sieger der Begegnung Schweden-Tschechien gehabt.

Aufgrund der Invasion darf Russland vorerst keine internationalen Fußball-Wettbewerbe mehr auf eigenem Gebiet austragen, entschied der Weltverband FIFA am Sonntag. Heimspiele der Sbornaja sollen demnach nur noch auf neutralem Boden und ohne Zuschauer stattfinden. Zugleich drohte die FIFA mit einem Komplett-Ausschluss des Landes, sollte sich die Situation nicht rasch verbessern.

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