Jude Bellingham (2.v.r.) sorgte beim Dortmunder Sieg gegen Stuttgart für zwei Tore. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Bernd Thissen/dpa)

Krisen-Club Bayer Leverkusen hat den erhofften Befreiungsschlag in der Fußball-Bundesliga nach dem 2:2 (1:1) gegen den VfL Wolfsburg verpasst.

Vor 26.294 Zuschauern zeigte sich die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso in der Offensive phasenweise gut und traf durch Moussa Diaby (17.) und Jeremie Frimpong (76.). Vor dem eminent wichtigen Champions-League-Spiel am Mittwoch (21.00 Uhr) bei Atletico Madrid offenbarte Bayer aber erneut große Schwächen in der Defensive beim Eigentor von Robert Andrich (28.) und dem verwandelten Foulelfmeter von Maximilian Arnold (54.). Leverkusen bleibt vorerst mit nur neun Punkten auf Rang 14, zwei Zähler hinter Wolfsburg auf Platz 13.

Die von Alonso ohne Pokal-Einsatz gelobte «intensive Trainingswoche» zeigte Wirkung, auch wenn Bayer erst mal die eigene Verunsicherung demonstrierte: Diaby schob einen Handelfmeter deutlich am Tor vorbei (11.). Zuvor war eine Flanke des Franzosen an die Hand des fallenden Micky van de Ven gegangen.

Danach zeigte die Alonso-Elf allerdings ein anderes Gesicht und Spielzüge, die fast schon vergessen schienen. Wolfsburgs Keeper Koen Casteels rettete zuerst glänzend gegen Frimpong (14.). Vier Minuten später war aber auch der Belgier machtlos. Nach einem perfekten Zuspiel von Adam Hlozek ließ sich Diaby die Chance nicht nehmen und schoss Casteels durch die Beine zum 1:0.

«Wir müssen in allen Bereichen besser werden», hatte Alonso vor dem Match gefordert. Zumindest die Offensive sah auch ohne den angeschlagenen Patrik Schick vielversprechend aus. Die Defensive zeigte wie schon beim 1:5-Debakel in Frankfurt einmal mehr ihre bekannten Schwächen und Unaufmerksamkeiten. Eine Flanke von Wolfsburgs Ridle Baku konnte die Bayer-Hintermannschaft nicht unter Kontrolle bekommen. Andrich wollte klären, schoss allerdings am machtlosen Lukas Hradecky vorbei ins eigene Tor (28.). Die Wolfsburg-Profis, die am Freitag bei der Anreise teilweise ohne Masken im Zug für Ärger sorgten, trafen ohne einen einzigen Torschuss.

Die Gäste von Ex-Bayer-Profi Niko Kovac hatten die schnellen Bayer-Offensivspieler um Diaby nach der Pause besser im Griff. Dann half Leverkusens Abwehr wieder selbst mit. Edmond Tapsoba traf im Strafraum den Fuß von Felix Nmecha. Den fälligen Strafstoß verwandelte Kapitän Arnold souverän (54.).

Alonso brachte frisches Personal. Seine Elf spielte lange Zeit gegen klug verteidigende Wolfsburger zu umständlich und ohne Ideen. Eine Einzelleistung des zuvor eingewechselten Daley Sinkgraven sorgte doch noch für den Punktgewinn: Der Niederländer setzte sich im VfL-Strafraum durch, seinen Pass an den langen Pfosten verwandelte Frimpong aus kurzer Distanz zum 2:2-Endstand (76.) – und gibt Bayer zumindest etwas Zuversicht für die Partie bei Atletico Madrid am Mittwoch.

Tobias Brinkmann, dpa
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