Die Spieler von Union Berlin feiern den Treffer zur 1:0-Führung bei Türkgücü München. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Matthias Balk/dpa)

Max Kruse hat den 1. FC Union Berlin in die zweite Runde des DFB-Pokals geführt.

Der Olympia-Teilnehmer unterstrich beim 1:0 (1:0) des Europapokal-Teilnehmers auswärts gegen Türkgücü München mit dem Siegtreffer in der 23. Minute auch nach der Tokio-Rückkehr gleich wieder seine Ausnahmestellung beim Fußball-Bundesligisten.

Der Tabellen-Elfte der 3. Liga verkaufte sich vor etwa 2500 Zuschauern im Grünwalder Stadion gut. Doch für den Hauptrunden-Debütanten reichte es gegen überlegene und von vielen Fans begleitete Berliner nicht.

Kruse gut nach Olympia-Rückkehr

Daran hatte Kruse maßgeblichen Anteil. Trainer Urs Fischer ließ den Offensivstar nach nur kurzer Vorbereitung gleich in der Startelf ran. Nach seiner sportlichen Olympia-Enttäuschung, bei der er mit einem öffentlichen Heiratsantrag an Freundin Dilara für Aufsehen gesorgt hatte, jubelte Kruse über den ersten großen Hingucker im Pokalfight.

Nach einem Ballverlust von Paterson Chato, einer von neun Neuzugängen in der Türkgücü-Startelf, legte Taiwo Awoniyi perfekt für Kruse auf. Der 33-Jährige hatte keine Mühe, zu vollenden. Kruse dirigierte, gab viele Kommandos, aber auch ihm glückte nach nur kurzer Vorbereitung bei seinem 84-Minuten-Einsatz längst nicht alles. Eine Direktabnahme ging knapp am Tor vorbei (35.). Aus guter Position scheiterte der Routinier am starken Türkgücü-Torwart René Vollath (60.).

Türkgücü bleibt torlos

Die Gastgeber schlugen sich wacker, Sercan Sararer mit einem Freistoß und einem Distanzschuss näherte sich dem Union-Tor ordentlich an (22./36.). Insgesamt konnte sich der Drittligist offensiv aber nicht entscheidend in Szene setzen. Türkgücü hatte in Fußball-Deutschland im Streit um das Pokalrecht der Vorsaison für Aufsehen gesorgt. Nach Rechtsstreitigkeiten durfte dann aber der 1. FC Schweinfurt spielen.

Nun konnten die Münchner das Pokal-Gefühl nur eine Runde auskosten. Zwar gaben sie nicht auf und ließen ihre auch mit Hertha-Sprechchören lautstarken Fans auf den Ausgleich hoffen – etwa nach einem Chato-Schuss (80.). Aber Union war das reifere Team. Awoniyi hatte Pech bei einem Pfostentreffer (48.), die Neuzugänge Rani Khedira und Andreas Voglsammer ließen danach wie Kruse das 2:0 aus. Sechs Tage vor dem Saisonstart gegen Bayer Leverkusen reichte es trotzdem.

Von Christian Kunz, dpa
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