Kritisiert die Corona-Hilfen für den HSV: 96-Boss Martin Kind. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Swen Pförtner/dpa)

Mehrheitsgesellschafter Martin Kind von Hannover 96 hat den Zweitliga-Konkurrenten Hamburger SV dafür kritisiert, dass er während der Corona-Krise staatliche Überbrückungshilfen von rund zehn Millionen Euro beantragt hat.

«Ich halte es nicht für in Ordnung, wenn der Steuerzahler für die Verluste des Wirtschaftsbetriebs Fußball aufkommt – auch wenn die Clubs formal wahrscheinlich diesen Anspruch haben», sagte der 77-Jährige bei Bild TV. «In Hannover stehen die Gesellschafter von Hannover 96 für die Verluste ein. Das ist ein anderes Modell.»

Die Niedersachsen haben nach Angaben von Kind in den beiden vergangenen Jahren ein Minus von 17 Millionen Euro erwirtschaftet. Ein Großteil der Ablösesumme für den an Werder Bremen verkauften Stürmer Marvin Ducksch werde deshalb verwendet, «um diese Verluste zu verringern. Auch die aktuelle Saison hat noch große wirtschaftliche Unwägbarkeiten», sagte Kind. Sein Club hatte Ducksch im August für rund 3,5 Millionen Euro an die Bremer verkauft. Der als Ersatz verpflichtete Österreicher Lukas Hinterseer kostete deutlich weniger.

Der HSV erhält eine Corona-Überbrückungshilfe des Bundes. Insgesamt soll es sich um etwa zehn Millionen Euro handeln. Das hatte zuerst das «Hamburger Abendblatt» Anfang September berichtet. Der Umsatz des Vereins ist in der Corona-Krise von 120 Millionen auf etwas mehr als 50 Millionen Euro eingebrochen. Dies entspricht einem Rückgang von etwa 60 Prozent.

Voraussetzung für die Überbrückungshilfe des Bundes für Unternehmen ist eine Umsatz-Reduktion von nur mindestens 30 Prozent. Die HSV-Zahlen für das Ende Juni abgelaufene Geschäftsjahr werden Ende des Jahres erwartet.

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