Freiburgs Lucas Höler versucht den Ball vor dem attackierenden Mainzer Jeremiah St. Juste abzuschirmen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Torsten Silz/dpa)

Nach 90 Minuten fußballerischer Magerkost klopften sich Bo Svensson und Christian Streich gegenseitig anerkennend auf die Schulter.

Bei der Nullnummer zwischen dem FSV Mainz 05 und dem SC Freiburg war das Ergebnis für die beiden Trainer das einzig Positive, behaupteten ihre Teams damit doch vorerst einen Platz im oberen Tabellendrittel der Fußball-Bundesliga.

Mainz schob sich mit zehn Punkten vorübergehend auf den dritten Platz, die weiter ungeschlagenen Freiburger bleiben mit neun Zählern vorerst Fünfter und stellten einen Vereinsrekord ein. Fünf Spiele ohne Niederlage zum Saisonstart gab es zuvor erst zweimal: 2000/01 und 2004/05. «Es ist gut, dass wir noch nicht verloren haben. Das bedeutet, wir haben bisher immer Punkte geholt. Darüber sind wir froh», sagte SC-Trainer Christian Streich.

13.500 Fans erlebten eine Partie auf schwachem Niveau, die keinen Sieger verdient hatte. Beide Teams bekämpften sich von der ersten Minute an und neutralisierten sich weitgehend. Freiburg agierte vor der Pause etwas gefälliger und spielstärker als die Hausherren, die mit Laufbereitschaft und Aggressivität dagegen hielten. Nach dem Wechsel war Mainz etwas stärker, aber nicht effizient. «In der ersten Halbzeit waren wir träge. Da war keine Schnelligkeit in den Aktionen», bemängelte FSV-Coach Svensson. «Die zweite Halbzeit war einen Tick besser.»

Die Gäste setzten die ersten Offensiv-Akzente, waren im Abschluss aber nicht präzise genug. Mainz kam nur sporadisch vor das gegnerische Tor, weil der SC in der Abwehr sicher stand und dem FSV nur wenig Räume bot. Zudem waren die Angreifer Adam Szalai und Jonathan Burkardt oft auf sich allein gestellt. Erst kurz vor der Pause gab Jean-Paul Boetius den ersten Torschuss im gesamten Spiel ab, der Gäste-Torwart Mark Flekken aber vor keine Probleme stellte.

Svensson reagierte auf die schwache Offensivleistung und brachte mit Wiederbeginn Karim Onisiwo für Szalai. Am Spielverlauf änderte dies jedoch erst einmal nichts. Zweikämpfe, Fouls und Fehlpässe prägten weiter die Partie. «Wir wollten kein wildes Spiel, das ist uns gelungen. Es war kein schönes Spiel, aber wir haben immer eine gewisse Kontrolle gehabt. Ich bin zufrieden», resümierte Streich und räumte ein: «Natürlich wollen wir besser Fußball spielen.»

Nach knapp einer Stunde wurde es dann endlich mal wieder gefährlich. Burkhardt stürmte allein auf das Freiburger Tor zu, scheiterte aber am glänzend reagierenden Flekken. Die Gastgeber agierten nun etwas druckvoller und brachten Freiburg hin und wieder in Verlegenheit. Onisiwo (68.) verzog aus aussichtsreicher Position, Jeremiah St. Juste (80.) scheiterte am gut aufgelegten Flekken.

Die Breisgauer kamen in der Schlussphase kaum noch zu Entlastungsangriffen und beschränkten sich fast ausschließlich auf die Absicherung des einen Punkts. Mit der letzten Aktion des Spiels wäre Freiburg fast noch zum Sieg gekommen, doch FSV-Torwart Robin Zentner parierte einen Schuss des eingewechselten Vincenzo Grifo.

Von Eric Dobias, dpa
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