Fans des FC Schalke beim Testspiel gegen Schachtjor Donezk in Österreich. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tim Rehbein/dpa)

Ganz so wie vor Corona wird es nicht. Das liegt beim FC Schalke 04 allein schon daran, dass die Königsblauen nicht in die Bundesliga-Saison starten, sondern eine Klasse tiefer.

Die Zulassung von mehreren Tausend Zuschauern bereits am ersten Spieltag der 2. Liga verspricht für die Fußball-Fans nach tristen Corona-Monaten in Deutschland aber ein Stück weit Normalität im Stadion – auf Schalke sollen es gegen den Hamburger SV am Freitag (20.30 Uhr/Sky und Sat.1) knapp 20.000 sein. «Jeder hat wieder Bock, vor Fans zu spielen», sagte Schalkes Neuzugang Simon Terodde bei Sky.

Mehrheit gegen Zuschauer-Regelung

Die Skepsis abseits des Rasens aber bleibt. Einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur zufolge hält mehr als die Hälfte der Deutschen die zu Monatsbeginn beschlossene Regelung für falsch. In vielen Teilen des Landes ist eine Auslastung von bis zu 50 Prozent der Stadionkapazität mit maximal 25.000 Zuschauern erlaubt. 36 Prozent der Befragten gaben an, es sollten weniger sein – 19 Prozent finden, es sollten weiterhin nur Geisterspiele ausgerichtet werden.

«Genau richtig» finden den Beschluss der Chefinnen und Chefs der Staats- und Senatskanzleien vom 6. Juli 24 Prozent der Befragten. Sechs Prozent sind für mehr Zuschauer, weitere sechs für eine Vollauslastung.

Beim Auftaktspiel der 2. Liga in Gelsenkirchen werden wie auch an allen anderen Standorten speziell erarbeitete Hygienekonzepte gelten. Die zugelassenen 19.770 Fans in der 62.271 Zuschauer fassenden Arena müssen vollständig geimpft, genesen oder tagesaktuell negativ getestet sein. «Sicherlich ist es was Besonderes, dass die Fans wieder da sind. Das ist schon ein großer Unterschied», sagte Terodde vor der Partie gegen seinen Ex-Club. Am Montag vermeldeten die Schalker ein positives Schnelltestergebnis, der Anpfiff der HSV-Partie sei aber «aktuell nicht gefährdet».

Keine Selbsttests akzeptiert

Anders als bei der auch deshalb kritisierten Finalrunde der Europameisterschaft in London werden keine Selbsttests akzeptiert. «Ich halte das im Großen und Ganzen für vernünftig», hatte der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach dem «RedaktionsNetzwerk Deutschland» nach dem Beschluss der Länder gesagt. «Ich glaube, dass das so funktionieren wird.»

Eine gemeinsame Linie bei der Zulassung der Fans gibt es weiterhin nicht. Auf Schalke werden am ersten Zweitliga-Spieltag die meisten Fans sitzen dürfen. Der zweite Bundesliga-Absteiger, Werder Bremen, will am Samstagabend (20.30 Uhr/Sky und Sport1) rund 14.000 Fans ins Weserstadion lassen, der 1. FC Nürnberg plant vorerst mit 17.500 Zuschauern am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) gegen Erzgebirge Aue. Hansa Rostock (14.500) will die 50-Prozent-Grenze auslasten.

Gästefans sind nach dem Beschluss der Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga erst ab dem dritten Spieltag zugelassen, dem für die ersten Clubs zweiten Heimspieltag. «Solange die Zuschauerkapazitäten noch gesetzlichen Beschränkungen unterliegen, sollen demnach fünf Prozent der Tickets pro Spiel Gästefans vorbehalten werden», hatte die DFL mitgeteilt. Bei einem kompletten Wegfall der Beschränkungen werde automatisch zum eigentlich vorgesehenen Kontingent von zehn Prozent zurückgekehrt.

Von Jan Mies, dpa
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