Der Unternehmer Klaus-Michael Kühne hat dem Hamburger SV ein finanzielles Angebot gemacht. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Axel Heimken/dpa)

Es könnte alles so schön sein beim Hamburger SV. Durch das 2:0 (1:0) bei Arminia Bielefeld sind die Hanseaten in der 2. Fußball-Bundesliga auf Kurs, in den bisherigen vier Spielen gab es nur ein Gegentor.

«Schon gelungen» sei der Saisonstart, sagte Kapitän Sebastian Schonlau im NDR. Doch der Wirbel um das jüngste Millionen-Angebot des mächtigen Unternehmers Klaus-Michael Kühne und die schon lange schwelenden Querelen in der Vorstandsetage überlagern den sportlichen Erfolg des Aufstiegsmitfavoriten.

HSV-Fans auf den Barrikaden

Die Fans taten in Bielefeld ihre Meinung zur Kühne-Offerte mit derben Worten kund. Mit Spruchbändern («In der Satzung verankert. 75+1 unverhandelbar, Kühne verpiss dich») zeigte der HSV-Anhang, dass er so gar nichts vom Angebot des 85-Jährigen hält. Der in der Schweiz lebende Hamburger hatte der klammen HSV Fußball AG 120 Millionen Euro angeboten – als Gegenleistung verlangte er noch mehr Macht und Einfluss.

Einer der wichtigsten Geldgeber ist Kühne ohnehin schon, seine zumeist grollenden Äußerungen sorgen aber immer wieder für Unruhe. Die herrscht im Verein aber ohnehin schon lange: Denn die Beziehung zwischen dem an der AG beteiligten Finanzvorstand Thomas Wüstefeld und Sportvorstand Jonas Boldt ist angespannt.

Immerhin hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung mit HSV-Präsident Marcell Jansen an der Spitze am Freitagabend Geld freigegeben, damit Boldt und Trainer Tim Walter die Mannschaft verstärken können. In Bielefeld lief es allerdings auch mit dem aktuellen Personal.

Starker HSV-Auftritt in Bielefeld

«Wir sind sehr dominant und souverän aufgetreten», lobte Walter. Mit neun Zählern drängelt sich der HSV in der vorderen Tabellenregion mit gleich mehreren Konkurrenten. Der SC Paderborn kam am Freitag beim 1:0 in Kaiserslautern ebenso zum dritten Erfolg wie der 1. FC Heidenheim beim überraschend klaren 3:0 in Nürnberg. Hamburgs nächster Gegner Darmstadt 98 legte mit dem 4:0 gegen Hansa Rostock nach – auch dank eines kuriosen Patzers von Hansa-Keeper Markus Kolke.

Wäre nicht die unnötige Niederlage im ersten Heimspiel gegen Rostock (0:1) gewesen, der HSV könnte von ganz oben auf die Konkurrenz schauen. Immerhin präsentiert sich die Mannschaft stabil. Den Dämpfer gegen Rostock hatten die Spieler schnell verkraftet. Und auch von den Turbulenzen im Verein lassen sie sich bislang nicht beeindrucken. In Bielefeld bewiesen die Zugänge Ransford Königsdörffer (28.) und Laszlo Benes (74.) mit ihren jeweiligen Premieren-Toren, dass auch andere Spieler als Torjäger Robert Glatzel treffen können.

Von Claas Hennig und Franko Koitzsch, dpa
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