Dortmunds Erling Haaland jubelt nach seinem Tor zum 1:1. (Urheber/Quelle/Verbreiter: David Inderlied/dpa)

Hertha BSC hat im Abstiegs-Showdown der Fußball-Bundesliga das erhoffte Happy End verpasst. Nach dem 1:2 (1:0) bei Borussia Dortmund müssen die Berliner als Tabellen-16. in die Relegation.

Mit dem 2:1-Sieg über den 1. FC Köln zog der nun punktgleiche VfB Stuttgart aufgrund der bessere Tordifferenz noch an der Mannschaft von Felix Magath vorbei. Damit geht die Rettungsmission des Mitte März als Nachfolger von Tayfun Korkut eingestellten 68 Jahre alten Trainer-Routiniers weiter.

Tore der Dortmunder Erling Haaland (68./Handelfmeter) und Youssoufa Moukoko (84.) vor 80.500 Zuschauern im Signal Iduna Park sorgten bei allen Beteiligten trotz der zwischenzeitlichen Führung von Ishak Belfodil (18./Foulelfmeter) für große Ernüchterung. Auf welchen Gegner die Hertha in den beiden Nervenspielen um den Klassenverbleib am 19. und 23. Mai trifft, entscheidet sich am Sonntag im Saisonfinale der 2. Liga.

Die Verabschiedung von Sportdirektor Michael Zorc, der nach insgesamt 44 Jahren beim BVB in den Ruhestand geht, und das mit Applaus bedachten Lebewohl für den zu Manchester City wechselnden Dortmunder Torjäger Erling Haaland, boten einen stimmungsvollen Auftakt für die Partie.

Für den Gastgeber war das jedoch nur wenig Inspiration. Wie schon beim 3:4 im vergangenen Heimspiel gegen Bochum musste er einem frühen Rückstand hinterher laufen. Ein Foul von Dan-Axel Zagadou an Belfodil ahndete Schiedsrichter Tobias Stieler nach Sichtung der TV-Bilder mit einem Elfmeter, den der Gefoulte sicher verwandelte.

Diese Führung gab den Gästen sichtlich Auftrieb. Mit einer klug gestaffelten Defensive zwangen sie den BVB zu vielen Fehlpässen und näherten sich dem gegnerischen Tor mit schnellem Umschaltspiel diverse Male vielversprechend an. Dass sich die für Offensivstärke bekannte Borussia in der ersten halben Stunde keine einzige Torchance erspielte, sprach für eine funktionierende Hertha-Taktik.

Zwar drängte der BVB in den weiteren 15 Minuten vor der Pause auf den Ausgleich und schnürte den Gegner mehr und mehr in dessen Hälfte ein, blieb dabei aber erschreckend einfallslos. Deshalb geriet das Hertha-Tor noch immer nicht in Gefahr.

Mit der Einwechslung des erst 17 Jahre alten Angreifers Jamie Bynoe-Gittens versuchte BVB-Trainer Marco Rose, das tempoarme und statische Spiel seiner Mannschaft nach Wiederanpfiff zu beleben. Immerhin bekamen die Dortmunder Fans nun die erste Chance ihrer Mannschaft zu sehen, die Reus (51.) nach Zuspiel von Julian Brandt jedoch nicht nutzen konnte.

Davon abgesehen, schien der Matchplan von Hertha-Coach Magath jedoch weiter aufzugehen. Auch wenn Entlastungsangriffe immer seltener wurden, wirkte sein Team stabil. Es passte ins Bild, dass erst eine Standardsituation den BVB zurück ins Spiel brachte. Ein Freistoß von Raphael Guerreiro landete am Arm von Santiago Ascacibar. Beim fälligen Handelfmeter nutzte Haaland die Chance zum Ausgleich.

Dieses Tor erweckte dem BVB zu neuem Leben. Der kurz zuvor eingewechselte Moukoko schockte die Berliner mit einem Treffer ins lange Eck.

Von Heinz Büse, dpa
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