Anthony Losilla (M) köpfte Bochum in Fürth zum Sieg. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Daniel Karmann/dpa)

Der VfL Bochum hat das quälende Warten der SpVgg Greuther Fürth auf den ersten Bundesligasieg seit dem Aufstieg brutal verlängert.

In einem schwachen Fußball-Kellerduell traf Kapitän Anthony Losilla die Franken mit seinem Kopfballtor in der 80. Minute zum 1:0 (0:0) ins Mark. Mal wieder kassierten die auch nach dem achten Spieltag sieglosen Fürther einen Treffer nach einem Standard.

Die in der Schlussphase über Konter gefährlicheren Bochumer jubelten am Samstag vor 10.586 Zuschauern über ihren zweiten Saisonerfolg und verbesserten sich in der Tabelle auf Rang 15. Der harmlose Mitaufsteiger Fürth gewann auch sein insgesamt 21. Heimspiel in der Eliteklasse nicht und bleibt mit nur einem Zähler Schlusslicht.

Letzter gegen Vorletzter – mehr Abstiegskampf war vor diesem achten Spieltag nicht drin. «Man sieht, die Vereine sind vom Leistungsniveau her ungefähr gleich. Wir müssen es einfach mehr wollen und konsequenter in beide Richtungen arbeiten», forderte Fürths Sportchef Rachid Azzouzi im TV-Sender Sky vor dem Anpfiff und ergänzte: «Ich bin mit der Entwicklung eigentlich schon zufrieden, nicht zufrieden sind wir mit der Punkteausbeute.»

Fünf Änderungen bei Bochum

Das können weder die Fürther noch die Bochumer sein. Die Franken mussten nun auf Innenverteidiger Maximilian Bauer verzichten. Der 21-Jährige hatte am Dienstag beim 5:1 der deutschen U21 in Ungarn einen Treffer am Kopf abbekommen. Bauer wurde nicht rechtzeitig fit, Trainer Stefan Leitl setzte daher auf Hans Nunoo Sarpei. Für den am Sprunggelenk verletzten Stürmer Havard Nielsen begann der Schweizer Cedric Itten. Bochums Coach Thomas Reis änderte seine Anfangself gleich auf fünf Positionen.

Als «maximal ehrgeizig» hatte Azzouzi die Fürther bezeichnet – und Willen konnte man ihnen genauso wenig wie den Bochumern absprechen. Gleichzeitig bekamen die Fans die Defizite der Mitaufsteiger vorgeführt: Das Timing beim Abschluss stimmt zu oft nicht, und die Präzision im Abspiel lässt zu wünschen übrig. Zwingende Torchancen in den ersten 45 Minuten? Fehlanzeige.

Die Fürther gaben aber weiter Gas. Timothy Tillman versuchte im offensiven Mittelfeld Toraktionen zu initiieren, zündende Ideen fehlten jedoch. Die Hausherren waren aber nach dem Seitenwechsel immerhin gefühlt dem ersten Tor der Partie nahe.

Zweiter Losillas Kopfball sitzt

Leitl brachte nun den offensiven Julian Green (67.) – die Fürther mussten das Risiko erhöhen und energischer drängen. Das bestrafte der VfL fast umgehend, als Joker Takuma Asano (68.) nach einem Konter völlig unbedrängt nur das Außennetz traf.

Leitl legte mit den Stürmern Dickson Abiama und Jamie Leweling in der Schlussphase sogar nach. Der VfL war aber gefährlicher: Losillas erster Kopfball (77.) ging noch zu weit übers Tor, der zweite kurz danach nach einem Freistoß von Eduard Löwen saß dann. Die Fürther waren konsterniert.

Von Martin Moravec, dpa
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