Der SC Freiburg kam beim VfL Wolfsburg böse unter die Räder. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Swen Pförtner/dpa)

Der SC Freiburg ist seiner Rolle als Verfolger von Spitzenreiter FC Bayern München nicht ansatzweise gerecht geworden.

Zum Wiederbeginn der Fußball-Bundesliga unterlagen die Breisgauer beim VfL Wolfsburg verdient mit 0:6 (0:3). Die Mannschaft von Trainer Christian Streich hätte mit einem Erfolg den Abstand zum Tabellenführer auf zwei Punkte verkürzen können – doch enttäuschte aber auf ganzer Linie.

Der Sport-Club wirkte erschreckend behäbig, fehleranfällig und kompliziert. Die Hausherren verteidigten allerdings auch geschickt und kamen immer wieder in gute Umschaltsituationen. Den von VfL-Trainer Niko Kovac ausgerufenen «Gradmesser» bestanden die Wölfe mit Bravour. Die Wolfsburger sind seit neun Ligaspielen ungeschlagen und bestätigten ihre Rolle als ernsthafter Kandidat für die europäischen Plätze.

Patrick Wimmer schockte die Gäste früh mit seinem Treffer in der zweiten Minute. Der dänische Angreifer Jonas Wind (28. und 37.) erhöhte noch in der ersten Halbzeit. Yannick Gerhardt (56.) erzielte den vierten Treffer für die Wölfe. Ridle Baku (80.) sorgte für das deutliche 5:0, ehe der eingewechselte Ex-Freiburger Luca Waldschmidt per Strafstoß zum 6:0 erfolgreich war (90.+4).

Nach guter Vorbereitung und den Siegen gegen den FC Basel und den Hamburger SV im spanischen Sotogrande wollte Freiburg den Schwung daraus mitnehmen. Aber das durchkreuzten die Wolfsburger bereits früh. Der Österreicher Wimmer setzte sich eindrucksvoll im Laufduell mit der Freiburger Abwehr durch und spitzelte den Ball ins Tor. 

Freiburgs Trainer Christian Streich hätte sich seinen Start in das Pflichtspieljahr anders vorgestellt. Dabei war es ein besonderes Spiel für den 57-Jährigen: Vor genau elf Jahren stand er zum ersten Mal als Trainer bei einem Spiel der Badener an der Seitenlinie.

Der Däne Wind, der eine längere Verletzungspause hinter sich hat, sorgte zunächst per Kopf für den nächsten Treffer der Wölfe, dann vollstreckte er per Knie nach schöner Hereingabe von Innenverteidiger Micky van den Ven.

Für Freiburg kam erschwerend hinzu: Der Club musste die Aufgabe in Wolfsburg ohne Top-Torjäger Vincenzo Grifo (neun Treffer) angehen, der wegen eines Infekts fehlte. Für ihn rückte Woo-Yeong Jeong in die Startelf, der aber kaum auffiel. 

In der zweiten Hälfte begannen die Gäste zunächst aggressiver, aber auch dabei fehlten die nötigen Ideen und vor allem die Entschlossenheit. Wolfsburg erstickte die leise Gegenwehr prompt. Nach Pässen von Wind und Felix Nmecha erhielt Gerhardt den Ball frei vor dem Tor der Freiburger und erhöhte auf 4:0. Baku und der eingewechselte Waldschmidt besiegelten den gebrauchten Nachmittag der Badener.

Felix Schröder, dpa
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