Die italienische Mannschaft begeistert bei dieser EM. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Federico Gambarini/dpa/Archivbild)

Italien, Spanien, Dänemark und England haben es in die Londoner Finalrunde geschafft. Das Quartett spielt in dieser Woche im Wembley-Stadion um dem Einzug ins Endspiel der Fußball-EM am 11. Juli.

Und wer ist der große Favorit? Schwer zu sagen – alle vier Teams offenbarten während des Turniers zwar große Stärken, aber auch kleine Schwächen.

Italien-Spanien, 6. Juli (21.00 Uhr)

ITALIEN: Seit dem klaren 3:0 im Eröffnungsspiel von Rom gegen die Türkei schweben die Italiener praktisch durch das Turnier. Als einziger Halbfinalist gewann die Auswahl von Trainer Roberto Mancini alle bisherigen fünf Turnierspiele, zeitweise mit beeindruckender Dominanz. Die Abwehr um Kapitän Giorgio Chiellini ist kaum zu knacken – wenn der Gegner aber Tempo aufnimmt, wie im Viertelfinale die Belgier, scheinen die Italiener anfällig. Und die Spanier können schnell spielen, sehr schnell. «Je weiter man kommt, desto schwieriger wird es», mahnte Mancini, dessen Team der UEFA zufolge mit bislang 101 Schüssen die meisten aller EM-Teilnehmer abgegeben hat.

SPANIEN: Die hochbegabten Ballkünstler in der Auswahl von Luis Enrique brauchten ein wenig, um auf Touren zu kommen. Nach zwei Remis in den ersten beiden Gruppenspielen wuchs in der Heimat, wo in Sevilla gespielt wurde, die Kritik. Beim 5:0 gegen die Slowakei und dem grandiosen 5:3 nach Verlängerung gegen Kroatien zeigte der dreimalige Europameister aber wieder, warum er vor dem Turnier als Mitfavorit gehandelt worden war. Im Viertelfinale kam im Elfmeterschießen gegen die Schweiz Nervenstärke dazu. Mit zwölf Toren, im Schnitt 67,2 Prozent Ballbesitz und 89,4 Prozent Passgenauigkeit führen die Spanier drei Offensivstatistiken an. Gegen Italien muss La Roja aber auch defensiv dagegenhalten.

England – Dänemark, 7. Juli (21.00 Uhr)

ENGLAND: «Football’s coming home.» 25 Jahre lang passte die inoffizielle Hymne der Three Lions nicht so richtig, spielte England nach der Heim-EM 1996 bei Welt- und Europameisterschaften doch immer woanders. Nun aber, im eigenen Fußball-Tempel, soll der große Coup gelingen. Die Auswahl von Gareth Southgate brennt auf noch zwei weitere Spiele in Wembley. Die Chancen stehen nicht schlecht, auch wenn sich England im Turnierverlauf immer mal wieder recht bieder präsentiert hatte. Der Achtelfinalsieg gegen Deutschland, den alten Rivalen, gilt als Initialzündung. Harry Kane und Co. sind bereit. «Wir wollen ein großes Turnier gewinnen. Das ist eine großartige Gelegenheit», sagte der Stürmerstar.

DÄNEMARK: Die bangen Minuten von Kopenhagen werden die dänischen Nationalspieler nie vergessen. Nach dem Zusammenbruch von Starspieler Christian Eriksen, der während des ersten Gruppenspiels wiederbelebt werden musste, waren Profis, Trainer und Betreuer auf einer Ebene gefordert, die der Fußballs kaum kennt. Im dänischen Team entwickelte sich ein Mannschaftsgeist, der seinesgleichen sucht. Aber die Stärke der Auswahl von Kasper Hjulmand liegt nicht nur im Zusammenhalt. In der Abwehr sicher, im Angriff auch ohne Eriksen gefährlich. Im Achtelfinale dominierte Dänemark die Partie gegen Wales, im Viertelfinale war Tschechien unterlegen. «Wir haben so viel zusammen durchgemacht. Wir sind eine wunderbare Gruppe, wir vertrauen uns gegenseitig, wir sind füreinander da», sagte Kapitän Simon Kjaer. «Dazu wissen wir, dass es Christian gut geht. Wir spielen für ihn.»

Folge uns

Von