Philipp Hofmann (3.v.r) köpft den Ball zur Bochumer Führung ins Tor. (Urheber/Quelle/Verbreiter: David Inderlied/dpa)

Der VfL Bochum hat erstmals seit gut fünf Monaten die direkten Abstiegsplätze verlassen und die Sorge um den Klassenverbleib bei Hertha BSC vergrößert. Mit dem überraschend souveränen 3:1 (2:0) im Kellerduell zog das Team von Trainer Thomas Letsch in der Tabelle an den Berlinern vorbei.

Dank der Treffer von Philipp Hofmann (22./56.) und Neuzugang Keven Schotterbeck (44.) vor 26.000 Zuschauern im ausverkauften Vonovia Ruhrstadion setzten die Bochumer am Samstag ihren vor der langen Winterpause begonnenen Aufwärtstrend fort. Sie feierten den vierten Bundesliga-Heimsieg in Serie. Das war zuletzt 1997 gelungen.

Dagegen mussten die Gäste beim Bundesliga-Restart einen Absturz auf den zweitletzten Tabellenrang hinnehmen. Bei der ersten Niederlage in Bochum nach 14 Jahren präsentierte sich das Team in bedenklicher Form. An diesem Eindruck konnte auch der späte Anschlusstreffer von Suat Serdar (87.) nichts ändern.  

Ohne ihren gesperrten Top-Torschützen Dodi Lukebakio, der bisher sieben von 19 Toren erzielt hatte, und den verletzten Neuzugang Florian Niederlechner fanden die Berliner kaum ins Spiel. Nur mit viel Glück entgingen sie einem früheren Rückstand, als Philipp Förster (5.) das Tor per Drop-Kick aus kurzer Distanz knapp verfehlte. Auch der vermeintlichen Hertha-Treffer von Lucas Tousart (11.), den Schiedsrichter Martin Petersen nach Intervention des Videoassistenten zurücknahm, weil der Ball zuvor im Toraus war, gab den Gästen kaum Auftrieb. 

Dagegen nutzten die Bochumer ihren ersten wirklich sehenswerten Angriff zur Führung. Der von Kevin Stöger auf der linken Seite angespielte Förster bediente Hofmann mit einer mustergültigen Flanke, die der Mittelstürmer ohne große Gegenwehr von gleich zwei Berliner Abwehrspielern per Kopf veredelte. 

Erst danach erhöhten die Berliner die Gegenwehr, taten sich aber gegen das leidenschaftliche Kampfspiel der Bochumer schwer. Deshalb war das Letsch-Team einem weiteren Treffer näher als der Gegner dem Ausgleich. So traf der starke Stöger (34.) mit einem Freistoß aus 18 Metern die Latte.  Aber kurz vor der Halbzeit belohnte sich der Gastgeber erneut für den großen Einsatz. In seinem ersten Spiel für seinen Club traf der im Winter vom SC Freiburg ausgeliehene Schlotterbeck nach Ecke von Förster per Kopf zum 2:0. 

Nach Wiederanpfiff drängte Hertha BSC zunächst auf den Anschlusstreffer, wurde aber bei einem Konter eiskalt erwischt. Der schnelle Christoper Antwi-Adjei enteilte seinen Gegenspielern und bediente Hofmann in der Mitte. Dessen Schuss wurde von Maximilian Mittelstädt unglücklich abgefälscht und senkte sich über Hertha-Keeper Oliver Christensen hinweg ins Netz. 

Damit war die Partie früh entschieden. In der Schlussphase bereitete es dem VfL lange Zeit wenig Mühe, den Vorsprung über die Zeit zu bringen. Nach einem Kopfball von Jessic Ngankam (77.) an die Latte schöpften die bis dahin harmlosen Berliner noch einmal Hoffnung, das 1:3 des eingewechselten Serdar kam allerdings zu spät.

Heinz Büse, dpa
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