Die Spieler vom VfL Bochum feiern das Tor zum 2:1 gegen den FSV Mainz 05. (Urheber/Quelle/Verbreiter: David Inderlied/dpa)

Dem Jubel über den Viertelfinal-Einzug folgte Häme für den Ruhrgebiets-Rivalen. «Ohne Dortmund fahren wir nach Berlin», sangen die 750 zugelassenen Bochumer Fans nach dem eigenen 3:1 (0:1)-Sieg gegen den FSV Mainz 05 und der BVB-Niederlage im DFB-Pokal beim FC St. Pauli glückselig.

Dank eines Doppelpacks von Traumtorschütze Milos Pantovic hat der VfL Bochum erstmals seit sechs Jahren wieder die Runde der besten Acht erreicht. Pantovic drehte mit seinen beiden Toren die Partie zugunsten des VfL und sorgte für ausgelassenen Jubel bei den 750 zugelassenen Fans. Zunächst traf der 25-Jährige per Foulelfmeter (56. Minute), dann mit einem sehenswerten Lupfer (59.). Pantovic ist bei den Bochumern der Mann für die spektakulären Tore: Gleich zweimal traf er in dieser Saison bereits aus riesiger Distanz. Karim Onisiwo hatte Mainz nach einem Fehler von Bochums Torwart Manuel Riemann in Führung gebracht (36.). Den Schlusspunkt im Achtelfinale besorgte der eingewechselte Bochumer Eduard Löwen (80.). Erst am Samstag hatte Mainz den VfL in der Bundesliga noch mit 1:0 besiegt.

Fußball-Magerkost in den ersten 45 Minuten

«Es ist einfach wichtig, dass wir die Runden weiterkommen. Es ist im Endeffekt egal, wer die Tore macht», sagte Pantovic beim TV-Sender Sky. Der Mainzer Coach Bo Svensson war dagegen enttäuscht: «Die waren besser in der zweiten Halbzeit. Aber mein Gefühl ist, das wir Schuld waren.»

Von einem Schlagabtausch konnte lange Zeit keine Rede sein. Beide Mannschaften agierten sehr abwartend und waren erst einmal auf eine sichere Defensive bedacht. So wurde es eine zähe Angelegenheit. Der Mainzer Jae-Sung Lee mit einem Schuss von der Strafraumgrenze neben das Tor (23.), auf der Gegenseite ein abgefälschter Schuss von Danilo Soares (30.). Die wenigen Zuschauer im Bochumer Stadion mussten sich mit Fußball-Magerkost begnügen. Vor allem von den Gastgebern kam in den ersten 45 Minuten viel zu wenig.

Starke Phase für den VfL Bochum

Und es wäre wohl auch mit einem 0:0 in die Pause gegangen, hätte nicht ausgerechnet Pokal-Held Riemann gepatzt. Einen Distanzschuss von Anton Stach konnte der VfL-Keeper, der in der zweiten Runde im Elfmeterschießen gegen den FC Augsburg den entscheidenden Ball verwandelt hatte, nur nach vorne abprallen lassen. Onisiwo nahm das Geschenk dankend an.

Im zweiten Durchgang stand aber ein anderer VfL auf dem Platz. Mit einer Doppelchance durch Jürgen Locadia und Patrick Osterhage leiteten die Gastgeber eine starke Phase ein (54.). Der Druck wurde kurz darauf belohnt, als Schiedsrichter Felix Brych nach einem Trikotziehen von Leandro Barreiro an Elvis Rexhbecaj auf Elfmeter entschied. Pantovic verwandelte sicher und hatte nur drei Minuten später seinen großen Auftritt, als er im Stile von Lionel Messi den Ball über Mainz-Keeper Robin Zentner ins Tor lupfte. Dann bewies Reis auch noch ein glückliches Händchen. Die eingewechselten Sebastian Polter und Löwen sorgten in einer Co-Produktion für die Entscheidung.

Von Thomas Eßer und Stefan Tabeling, dpa
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