Der Regionalligist SV Babelsberg schlägt den Bundesliga-Aufsteiger Greuther Fürth im Elfmeterschießen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa)

Elfmeter-Krimi in der Filmstadt mit Happy End für den Außenseiter: Bundesliga-Aufsteiger SpVgg Greuther Fürth ist nach einem enttäuschenden Auftritt schon in der ersten Runde des DFB-Pokals gescheitert.

Beim Regionalligisten SV Babelsberg 03 mussten sich die Franken mit 4:5 (2:2,1:1) im Elfmeterschießen geschlagen geben und kassierten eine Woche vor dem Saisonstart im Fußball-Oberhaus einen empfindlichen Stimmungsdämpfer. «Wir hatten die Chancen, das Spiel für uns zu entscheiden. Wir haben sie nicht genutzt. Elfmeterschießen ist immer auch Glückssache», sagte der total enttäuschte Gästetrainer Stefan Leitl.

Erfolgreiches Debüt für Buder

David Danko verwandelte den entscheidenden Elfmeter für den mutig spielenden Landespokalsieger Brandenburgs. Zuvor hatte Torwart Marco Flügel gegen Fürths Maximilian Bauer pariert. «Wir haben leidenschaftlich verteidigt. Natürlich war der Sieg am Ende auch glücklich», sagte Babelsbergs-Trainer Jörg Buder, der erst am Dienstag zum Chefcoach befördert worden war. Seinen Team gab er einen Befehl zum Feiern.

Branimir Hrgota hatte Fürth in der 22. Minute per Foulelfmeter in Führung gebracht. Marcel Rausch glich für Babelsberg vor 3030 Zuschauern im Karl-Liebknecht-Stadion in der 37. Minute aus. Nach dem Abstauber-Tor von Marcus Hoffmann (70. Minute) sah es schon nach einer Sensation aus. Doch Julian Green (85.) brachte Fürth noch einmal ins Spiel zurück – letztlich vergebens. «Wir gehen trotzdem mit viel Freude in die Bundesliga-Saison», versprach Leitl ein anderes Auftreten zum Ligastart beim VfB Stuttgart.

Auf den Tag genau vor 22 Jahren hatte Babelsberg mit einem 1:0 gegen die SpVgg Unterhaching schon einmal einen Erstliga-Aufsteiger aus dem Pokal geworfen. Buder stellte bei seinem Debüt den bisherigen Ersatzmann Flügel ins Tor – ein Glücksgriff. Der Schlussmann musste früh richtig ran. Mehrfach schossen die Fürther aus einem Getümmel auf’s Tor. Beim Versuch von Timothy Tillmann (4.) schien der Ball die Linie schließlich überquert zu haben. Referee Robin Braun ließ weiterspielen.

Umkämpfte Partie

Die anfängliche Fürther Überlegenheit zahlte sich wenig später aus. Hrogta schickte Jamie Leweling in den freien Raum, der Angreifer fiel über den herausstürzenden Flügel. Den Elfmeter verwandelte Hrgota sicher. Im Elfmeterschießen scheiterte er aber später. Fürths Fehler: Eine Vielzahl von Chancen wurde nicht zum zweiten Tor genutzt.

Babelsberg war clever. Robin Müller ließ Gideon Jung im Laufduell schlecht aussehen. Rausch konnte nach einem öffnenden Seitenwechsel ins lange Eck einschießen. Die Gäste wirkten konsterniert. Die Stimmung im engen «Karli» tat für die auch in allen bisherigen Saison-Testspielen sieglosen Fürther ihr übriges.

Was Leitl verhindern wollte, trat nun ein. Die Pokalstimmung gab dem Viertligisten Kraft. Jeder Ball war umkämpft. Peter Lela (52.) verzog nur knapp. Hoffmanns Abstauber nach einem Latten-Freistoß von Tino Schmidt hätte der Lucky Punch des Außenseiters sein können, doch Green brachte Fürth mit seinem Kopfball-Tor zurück ins Spiel. Im Elfmeter-Krimi gab es dann aber das Happy End für den Außenseiter.

Von Arne Richter, dpa
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