Der späte Ausgleich von RB Leipzig und die Aussicht auf eine Sofa-Meisterschaft haben beim FC Bayern München für gemischte Gefühle gesorgt. Joshua Kimmich erklärte nach dem 3:3 in Leipzig: „Wir sind deutscher Meister, wenn wir ehrlich sind. Außer es gibt noch irgendeinen Punktabzug.“ Sollte Bayer Leverkusen jedoch heute gegen den SC Freiburg gewinnen, wäre der Titel noch nicht rechnerisch sicher.
Kimmich äußerte den Wunsch, dass Leverkusen siegreich sein möge: „Ich hoffe, dass Leverkusen gewinnt. Mit einem Sieg nächste Woche fühlt es sich dann richtig rund an.“
Im Falle eines Erfolgs von Bayer wären vor dem Saisonende noch zwei Spieltage zu spielen, mit einem Abstand von sechs Punkten und ungefähr 30 Toren. Auch Konrad Laimer, der ehemalige Leipziger, äußerte den Wunsch, den Titel auf dem Platz zu gewinnen: „Ich würde auf jeden Fall lieber spielen und dann gewinnen. Eigentlich ist es mir egal, wie es passiert. Ich wäre das erste Mal deutscher Meister,“ sagte er in einem Interview mit der ARD. Thomas Müller fügte hinzu: „An sich wissen wir, dass wir Meister sind.“
Max Eberl, Sportchef von Borussia Mönchengladbach, sprach mit einem Schmunzeln über den „nächsten Schritt zur Meisterschaft“. Der Gedanke, dass der Titel ausgerechnet gegen seinen früheren Verein gewonnen werden könnte, erfreute ihn: „Das sind zwei Herzensvereine von mir. Das hätte Charme,“ sagte Eberl, der sowohl Spieler als auch Manager in Gladbach war.
Eberl gab zu, dass es schöner wäre, den Titel auf dem Platz zu gewinnen. Wie er sich das Leverkusen-Spiel ansehen wird, steht jedoch noch nicht fest: „Ich werde es schon gucken, mehr kann ich jetzt noch nicht sagen.“
Besonders betonte Eberl das von ihm untersagte Ibiza-Wochenende. Die Profis hatten eine kurze Reise zur Feier der Meisterschaft auf die Mittelmeerinsel geplant, die jedoch nicht stattfinden würde, falls der Titel in Leipzig erreicht worden wäre: „Es ist noch immer ein Wettbewerb und fühlt sich dann einfach nicht gut an,“ sagte Eberl. „Man möchte ja auch nicht, dass das in zwei, drei Jahren andere Vereine machen. Oder es wird irgendwann en vogue und am drittletzten Spieltag machen es sechs Vereine.“
Kimmich konterte das Verbot mit Humor: „Wir reisen jetzt alle einzeln an, damit es keiner merkt.“