Die Bayern empfangen Wolfsburg zum Spitzenspiel in München. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Michael Matthey/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa/Archivbild)

Kathy Hendrich gibt vor dem Spitzenspiel in der Fußball-Bundesliga zwischen ihren Wolfsburgerinnen und dem FC Bayern ein klares Versprechen ab.

«Wir taktieren nicht herum», sagte die Abwehrspielerin des VfL vor dem Duell am Samstag in München (17.55 Uhr/ARD und Magenta Sport) der Deutschen Presse-Agentur, «wir gehen voll auf Sieg, wie wir es in jedem Spiel machen.»

Dabei ist das Duell des Tabellenführers beim schärfsten Verfolger alles andere als ein gewöhnliches – meint auch die frühere Münchnerin Hendrich: «Abgesehen von meiner persönlichen Vergangenheit ist es immer etwas Besonderes, in München zu spielen, weil da schon diese Rivalität herrscht.»

Das Duell ist «Nonplusultra» der Fußballerinnen

Eine Rivalität, deren Wurzel ins Jahr 2013 reicht. Seither kommen die Meisterinnen ausschließlich aus Wolfsburg (7 Titel) oder München (3), die Partie ist zum Nord-Süd-Gipfel mutiert. Auch in dieser Saison dürfte die Schale an den VfL oder FCB gehen, nach 15 von 22 Spieltagen liegen die Wölfinnen mit 42 Punkten knapp vor den Münchnerinnen (40). Dritter ist Eintracht Frankfurt (35).

«Das Nonplusultra» nennt VfL-Trainer Tommy Stroot das Duell, beide Vereine seien die treibenden Kräfte in der Professionalisierung des Frauenfußballs. «In dem Moment, wo beide Mannschaften in einem guten Zustand sind, ist es das Topspiel der Liga», sagt er.

Das scheint derzeit gegeben. Am Dienstag gewann München in der Champions League gegen den englischen Vizemeister WFC Arsenal 1:0, der Sieg im Viertelfinal-Hinspiel war bereits der 13. Pflichtspiel-Erfolg in Serie. Mittwochs zog Wolfsburg nach mit einem 1:0 bei Paris Saint-Germain.

Liefern beide deutschen Teams kommende Woche erneut, kommt es im Halbfinale Ende April zu zwei weiteren direkten Duellen der Branchenführer. Bereits fix ist das DFB-Pokal-Halbfinale am 15. April. «Wir kennen es ja nicht anders. Es ist ja immer irgendwie die gleiche Konstellation», sagt Bianca Reich, die Sportliche Leiterin der Bayern. «Wir sind es gewohnt aufeinanderzutreffen – auch mehrmals als zweimal im Jahr, sodass das Normalität ist.»

Die Clubs machen die Titel unter sich aus

Alle Titel führen über München – oder eben Wolfsburg, je nach Sichtweise. Der ganz normale Wahnsinn, ab Samstag nimmt er seinen Lauf. «Ich will am liebsten alle drei Titel gewinnen», sagt Hendrich. In Sachen Meisterschaft werde das Liga-Duell «richtungsweisend» sein, aber «am Samstag wird noch nicht entschieden, wer Deutscher Meister wird».

Bei einer Niederlage und dann fünf Punkten Rückstand auf den Titelverteidiger könnte zumindest Bayerns Traum von der insgesamt fünften Meisterschaft ausgeträumt sein. Bange ist den Münchnerinnen deshalb nicht. «Auf Augenhöhe sind wir allemal», meint Sydney Lohmann und schickt, mit Blick auf die erste Saison-Niederlage des VfL Anfang März gegen Hoffenheim (1:2), eine kleine Spitze hinterher: «Jetzt haben sie gepatzt. Psychologisch haben sie vielleicht ein bisschen einen Nachteil. Wir haben wenig zu verlieren.»

Die Ex-Wolfsburgerin Lina Magull zeigte sich ebenfalls optimistisch. «Wir spielen immer auf Sieg», sagte die Nationalspielerin der dpa. «Wir sind aktuell sehr gut drauf und sehr selbstbewusst. Wir haben einen guten Spielstil und mehr Zug zum Tor entwickelt.»

Und die Defensive steht sowieso, erst vier Gegentore musste Bayern in der Liga hinnehmen – die Hälfte davon allerdings gegen Wolfsburg, bei der 1:2-Niederlage im Hinspiel.

Christian Johner und David Joram, dpa
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