Fürths Trainer Stefan Leitl ist mit seinem Team «in der Bundesliga angekommen.» (Urheber/Quelle/Verbreiter: Daniel Karmann/dpa)

Die Fan-Gesänge linderten ein wenig den Ärger der SpVgg Greuther Fürth über ihren verpassten Premieren-Heimsieg in der Bundesliga.

Nach dem ersten Punkt der Saison beim 1:1 (0:1) gegen Arminia Bielefeld hat der Aufsteiger aus Franken aber eine wertvolle Erkenntnis gewonnen. «Wir sind jetzt angekommen in der Bundesliga», verkündete Trainer Stefan Leitl stolz nach dem leidenschaftlichen Auftritt seiner Mannschaft.

Angekommen in Deutschlands Eliteklasse waren die Fürther ja schon in der vergangenen Woche. Das 1:5 beim VfB Stuttgart wollte Leitl aber so nicht gelten lassen. Der 43-Jährige muss die Niederlage quasi als Vorbereitung aufs echte Ankommen gewertet haben, weil sich seine Mannschaft im Schwabenland erst noch an die Erfordernisse der Bundesliga herantastete.

Reaktion nach der Klatsche in Stuttgart

Diesen Prozess sieht Leitl nun abgeschlossen. «Meine Jungs haben eine gute Reaktion gezeigt», lobte er sein Team. «Insgesamt bin ich mit der Leistung meiner Mannschaft einverstanden.» Voll zufrieden mit dem überlegenen Auftritt gegen erschreckend passive Bielefelder konnte er jedoch nicht sein. «Als Fazit haben wir aber schon zwei Punkte verloren», bemerkte Leitl, der einen längeren Ausfall von Defensivspieler Gideon Jung wegen einer Knieverletzung befürchtet.

Die Fürther erlebten vor 5890 Zuschauern lehrreiche Minuten. Dickson Abiama hatte in der 43. Minute die Riesenchance zur Führung, als er alleine vor Bielefelds Torwart Stefan Ortega auftauchte. Er verzog aus rund 13 Metern aber kläglich. Fabian Klos (45.) bestrafte Fürther Passivität umgehend mit dem Gegentor. So läuft’s in der Bundesliga.

Kapitän Branimir Hrgota belohnte die Franken mit seinem verwandelten Handelfmeter nach Video-Beweis (50.) für eine engagierte Leistung. Trotz Überzahl in der Schlussphase nach Gelb-Rot gegen Alessandro Schöpf (68.) glückte den Fürthern nicht mehr der Siegtreffer, der verdient gewesen wäre. «Jetzt haben wir gesehen, was wir machen müssen, um zu punkten in der Bundesliga», berichtete Hrgota. «Es gibt noch viele Punkte zu holen und es heißt: weiterkämpfen.»

Die Fürther müssen weiter warten auf den ersten Heimerfolg in der Bundesliga. In ihrer zuvor einzigen Erstligasaison 2012/13 hatte es für die Franken im eigenen Stadion in 17 Partien nur zu vier Unentschieden gereicht. Aber die Zuversicht wächst, dass diese Schwarze Serie noch in dieser Saison endet. «Ich kann Ihnen keine Siege garantieren, aber Leidenschaft und Bereitschaft in einer guten Gemeinsamkeit», versicherte Leitl und ergänzte: «Wir können schon mit Selbstvertrauen in die nächsten Begegnungen gehen, warum nicht?»

Bielefeld-Coach mit Punkt zufrieden

Die Arminia freute sich alleine über das zweite Remis der Saison. «Wir haben ein sehr unruhiges Spiel gemacht», kritisierte Trainer Frank Kramer, der Bielefeld und Fürth als die «gallischen Dörfer in der Bundesliga» titulierte. «Jeden dritten Pass haben wir mal ganz geschmeidig falsch gespielt.»

Kramer, der die Franken als Nachfolger von Mike Büskens in den letzten Monaten der Saison 2012/13 selbst betreut hatte, war am Ende aber auch sichtlich stolz, beim ersten Heimspiel der Fürther dabei gewesen zu sein. Zumindest als Gästetrainer.

Von Martin Moravec, dpa
Folge uns

Von