Bayern Münchens Spieler feiern vor dem Fanblock nach dem 5:0-Sieg gegen Viktoria Pilsen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sven Hoppe/dpa)

Thomas Müller und Joshua Kimmich wurden in ihrer Corona-Isolation durch die Tor-Show von Sadio Mané und Leroy Sané bestens unterhalten.

Der erste Champions-League-Treffer von Mané für den FC Bayern und der Doppelpack des von Leon Goretzka mit einem Küsschen bedachten Sané vergrößerten die Münchner Vorfreude auf den Bundesliga-Gipfel gegen Borussia Dortmund, bei dem auch Müller und Kimmich wieder auflaufen wollen.

Müller aus der Quarantäne: «Stark gemacht Jungs»

Müller sah am heimischen TV den wiedererstarkten Mané und «zwei fantastische» Sané-Tore, was auch Trainer Julian Nagelsmann goutierte. «Leroy kann jeder Mannschaft der Welt das extra i-Tüpfelchen geben», sagte Nagelsmann, der auf weitere «Weltklasse»-Aktionen des Ex-Schalkers auch gegen Dortmund baut. Die Vorbereitung auf den deutschen Clásico geht für Nagelsmann «am Donnerstag um 7 Uhr in der Früh» am Laptop mit der Analyse des Königsklassen-Auftritts des BVB gegen den FC Sevilla weiter.

Vom eigenen 5:0 gegen Viktoria Pilsen nahm Nagelsmann mit seinem Starensemble neben dem bald sicheren Achtelfinal-Ticket «in erster Linie Vertrauen» für den Liga-Knaller am Samstag mit. Auf vier Angreifer-Tore beim 4:0 gegen Bayer Leverkusen folgten nun sogar fünf – der Tor-Spaß ist wieder zurück. «Stark gemacht Jungs», twitterte Müller aus der Quarantäne.

«Wir haben den Rhythmus wiedergefunden», sagte ein erleichterter Sportvorstand Hasan Salihamidzic nach zwei Siegen ohne Gegentor und dem Rekord von 31 Gruppenspielen ohne Niederlage. Aus dem kräftigen Formtief vor der Länderspielpause hat sich vor allem die Offensive eindrucksvoll herausgekämpft. «In den letzten zwei Spielen war die Chancenverwertung besser», sagte der Ex-Profi. Man sei möglicherweise konzentrierter gewesen und habe vielleicht «ein bisschen mehr Zielwasser getrunken».

Deutsches Clásico in der Liga

Mit Sicherheit wird Dortmund am Samstag (18.30 Uhr) aber ein ganz anderer Prüfstein werden, als es die Sparringspartner Pilsen und Leverkusen waren. «Wir alle freuen uns darauf, es wird bestimmt spannend und schwierig», sagte der spielfreudige Mané.

Gegen die in Europa punktlosen Tschechen jubelten auch der für Müller aufgebotene Serge Gnabry und Joker Eric Maxim Choupo-Moting über Treffer, doch das Ende der Tor-Tristesse ist besonders mit dem Aufschwung bei Mané und Sané festzumachen. Nachdem Mané bei der 0:1-Pleite vor zweieinhalb Wochen in Augsburg noch einfache Bälle versprungen waren, drehte er in der Königsklasse mit Tricks, Tor und Traumvorlage auf. Der Leistungsaufschwung sei simpel zu erklären, meinte Nagelsmann. «Er ist ein Mensch mit Gefühlen, Verstand, Gedanken.» Die Kritik an seinen Leistungen habe den zu Saisonbeginn so starken Stürmerstar «nicht kalt» gelassen.

So ein Auftritt gebe Selbstvertrauen, sagte der 30 Jahre alte Senegalese. Was erst recht für den deutschen Nationalspieler Sané nach dessen Gala-Abend gelten muss. «Wenn Leroy sich so präsentiert, ist er in Europa einer der besten Spieler», sagte Salihamidzic. «Wenn er mit verteidigt, seine Stärken ausspielt, kann er einer der besten Spieler überhaupt werden.»

So könne er auch ein wichtiger Faktor für die Nationalmannschaft bei der WM sein, sagte Salihamidzic. «Dann ist er eben ohne Grenzen.» Auch die Auftritte der für Müller und Kimmich aufgebotenen Gnabry und Goretzka dürften Bundestrainer Hansi Flick gefallen haben. «Für Fußball-Deutschland, für die Nationalmannschaft ist es wichtig, dass beide in einen guten Rhythmus kommen. Ich habe primär Bayern München im Kopf», sagte Nagelsmann.

Kimmich und Müller «scharren mit den Hufen»

In dieser Rolle bastelt er an der Startelf-Idee für das Dortmund-Spiel. Diese hängt maßgeblich von Kimmich und Müller ab, die laut Nagelsmann «mit den Hufen scharren». Für den Freitag sind Untersuchungen geplant.

«Generell will ich nicht auf die zwei verzichten. Aber es muss sinnvoll und gesundheitlich mehr als vertretbar sein: nämlich bedenkenlos», sagte Nagelsmann. Ein paar Tage Trainingspause seien bei Müller und Kimmich nicht so schlimm, zumal beide «nicht anfällig» seien für muskuläre Verletzungen. Goretzka und Kapitän Manuel Neuer kehrten nach ihren jüngsten Corona-Infektionen nach wenigen Tagen auf den Trainingsrasen und sofort wieder in den Wettkampf zurück. «Das kann man nicht miteinander vergleichen. Da sind die Verläufe so verschieden», sagte Goretzka, der als Ex-Schalker das Motto für das Duell mit dem früheren Revier-Rivalen vorgab: «Wir sind richtig heiß und werden Vollgas geben.»

Christian Kunz und Klaus Bergmann, dpa
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