Mainz und Union taten sich im Duell schwer. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Torsten Silz/dpa)

Der FSV Mainz 05 und Union Berlin haben die Chance auf den vorübergehenden Sprung an die Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga vertan. 

Die Rheinhessen und die Hauptstädter sind nach dem 0:0 am 2. Spieltag zwar mit jeweils vier Zählern ungeschlagen, lieferten bei großer Hitze aber einen eher müden Kick, der keinen Sieger verdient hatte. Während Union trotz der Nullnummer den besten Saisonauftakt seiner noch jungen Bundesliga-Historie hingelegt hat, verpassten es die Mainzer, erstmals seit 2013/14 mit zwei Siegen zu starten.

«Man hat gesehen, dass es kein gutes Spiel war. Beide Mannschaften haben es versucht, aber bei der Hitze war es schwer, die notwendige Intensität aufzubringen», sagte Unions Mittelfeldspieler Rani Khedira bei DAZN. Auch der Mainzer Torjäger Karim Onisiwo meinte: «Dass es ein Kampfspiel wird, haben wir gewusst. Dass es aber so ekelhaft wird…». Der Österreicher wollte sich danach nur noch abkühlen. «Auf jeden Fall geht es in die Eistonne, auf die freue ich mich», sagte er.

Keine Torchancen vor der Pause

Bei sonnigem Sommerwetter und über 30 Grad erlebten die 25.009 Zuschauer von Anfang an eine intensive, aber qualitativ überschaubare Partie. Der Mainzer Kapitän Silvan Widmer, der nach Magen-Darm-Infekt zurück in die Startelf rückte, geriet an der Seitenlinie sofort mit Unions Sheraldo Becker aneinander. Wenige Minuten später kam der Schweizer Widmer (13.) nach einer Ecke zum Kopfball und verfehlte nur knapp das Tor. Eine gefährliche Flanke von Jae-sung Lee aus dem Halbfeld (15.) konnte Frederik Rönnow entschärfen.

Abgesehen von Standards und Versuchen aus der Distanz gab es in den ersten 45 Minuten mehr Trinkpausen (eine) als klare Torchancen (null). «Das sind tropische Temperaturen, da wird Kraft eine Rolle spielen», sagte der Mainzer Sportvorstand Christian Heidel schon vor dem Anpfiff bei DAZN.

Offensiv taten sich beide Teams schwer: Den Mainzern merkte man den verletzungsbedingten Ausfall von Nationalspieler Jonathan Burkardt (Muskelprobleme) an, zumal sich diesmal auch Karim Onisiwo gegen die starken Berliner Verteidiger schwertat. Union muss sogar dauerhaft auf den verkauften Topscorer der Vorsaison, Taiwo Awoniyi, verzichten.

Zuletzt hatte Nachfolger Jordan Siebatcheu mit zwei wichtigen Treffern den abgewanderten Awoniyi, der am Sonntag prompt in der Premier League das Siegtor für Nottingham Forest schoss, vergessen lassen. Diesmal kam Siebatcheu nach einer Ecke per Kopf (29.) zum Abschluss, bekam aber nicht genug Druck hinter den Ball. So ging es ohne große spielerische Höhepunkte und torlos in die Kabine.

Mit der Zeit mehr Lücken

Grund zur Veränderung sahen die Trainer aber zunächst nicht. Den ersten Abschluss nach dem Seitenwechsel hatten die Gäste: Niko Gießelmann, der für Kapitän Christopher Trimmel in die Startelf gerückt war, schlenzte den Ball aufs Tornetz (51.). Auch der Distanzschuss von Julian Ryerson wenige Momente später zog nur knapp am Tor vorbei.

Die Partie war nun ansehnlicher als noch vor dem Wechsel. Auch die Gastgeber trauten sich mehr: Ein satter aber, zu unpräziser Schuss von Onisiwo (60.) konnte von Rönnow entschärft werden. Mit zunehmender Spieldauer öffneten sich in beiden Abwehrreihen größere Lücken, die der eingewechselte Mainzer Marlon Mustapha beinahe genutzt (80.) hätte.

Von Patrick Reichardt und Jörg Soldwisch, dpa
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