Hoffenheims Kevin Vogt (r) kämpft gegen den Torschützen zum 1:1, Unions Andreas Voglsammer, um den Ball. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Andreas Gora/dpa)

Der 1. FC Union Berlin hat die Serie der TSG 1899 Hoffenheim beendet und seine beeindruckende Saisonreise mit dem Sprung auf einen Champions-League-Platz fortgesetzt.

Die Eisernen erkämpften sich im Stadion An der Alten Försterei einen 2:1 (1:1)-Sieg über die zuvor sieben Mal nacheinander ungeschlagenen Kraichgauer.

Eine Woche nach seinem Premieren-Doppelpack zum 2:2 bei Bayer 04 Leverkusen avancierte Grischa Prömel diesmal sogar zum Matchwinner, als er in der 73. Minute für die Entscheidung sorgte, durch die Union nun punktgleich (31) auf Platz vier in der Tabelle der Fußball-Bundesliga hinter Hoffenheim liegt. Zuvor hatte Andreas Voglsammer (22.) die TSG-Führung durch ein Eigentor von Timo Baumgartl (16.) egalisiert.

Um Stabilität bemüht

Das Verfolgerduell begann allerdings eher bedachtsam. Es wirkte, als wollte sich die zur Hälfte umformierte Union-Mannschaft erst einmal finden. Um die Stärke der Gäste wussten sie ohnehin nach deren vergangenen 17 von 21 möglichen Punkten Bescheid. Unter anderem ohne Vizekapitän Marvin Friedrich in der Abwehr galt es aber erstmal, sich die nötige Stabilität zu verschaffen.

Dass Torwart Andreas Luthe bei ein paar Abspielen patzte, steckten die Eisernen weg, unterstützt von knapp 3000 Fans im Stadion und vor allem den weiteren Anhängern im angrenzenden Wald, aus dem immer wieder laute Union-Gesänge schallten. Viel ließen die Gäste aus dem Kraichgau allerdings nicht zu, stattdessen gingen sie ziemlich cool in Führung – unter unfreiwilliger Mithilfe von Baumgartl, einer von fünf neu in die Mannschaft gekommenen Unionern.

Der Leihgabe von der PSV Eindhoven unterlief ausgerechnet im 100. Bundesligaspiel das zweite Eigentor der Karriere. Vorausgegangen war eine starke Aktion von Hoffenheims Rechtsaußen Ihlas Bebou, dessen Hereingabe Baumgartl mit dem Kopf berührte. Besser hätte es für die TSG-Mannschaft von Sebastian Hoeneß nicht laufen können, nur hatte die Führung nicht lange Bestand.

Voglsammer gleicht aus

Über den ebenfalls neu ins Team gerückten Bastian Oczipka und Unions fußballerischem Kreativgeist Max Kruse landete der Ball beim sehr einsatzfreudigen Voglsammer. Dessen Kopfball prallte von der Latte gegen Keeper Oliver Baumann ins Tor. Auch ohne Torjäger Taiwo Awoniyi, der beim Afrika-Cup spielt, treffen die Eisernen. Viel passierte nach dem Ausgleich und bis zur Pause dann aber nicht mehr – ebenso wenig wie danach erstmal.

Hoffenheims Top-Mann Andrej Kramaric konnte sich nach den Schlagzeilen unter der Woche, denen zufolge er noch länger bei der TSG bleiben will, auch nach dem Seitenwechsel nicht entscheidend durchsetzen, viel spielte sich im Mittelfeld ab. Torchancen hatten Seltenheitswert, also brachte Union-Coach Urs Fischer Angreifer Sheraldo Becker, der nach einer Corona-Pause wieder einsatzfähig war.

Und das sorgte für den finalen Schwung: In der 71. Minute verpasste Becker mit einem Kopfball nur knapp den Siegtreffer. Kurz danach aber war der Ball im Tor und Becker daran beteiligt. Er legte auf Kruse ab, der traf die Latte und Prömel nutzte den Abstauber.

Von Jens Marx und Stella Venohr, dpa
Folge uns

Von