Nach der tristen Nullnummer sanken die Spieler von Borussia Mönchengladbach und Union Berlin enttäuscht zu Boden und ließen das Pfeifkonzert über sich ergehen.
Beim 0:0 in Gladbach verpassten beide Kellerkinder den erhofften Befreiungsschlag und kommen im Kampf gegen den Abstieg nicht vom Fleck. Immerhin durften sich beide Teams zwei Stunden später über das Kölner Unentschieden beim FSV Mainz freuen, wodurch sich die Lage immerhin nicht noch weiter verschärfte.
«Natürlich war es kein Zuckerschlecken, aber das ist auch aktuell nicht gefragt», sagte Berlins Kapitän Rani Khedira nach dem trostlosen Gekicke im Borussia-Park vor 53.723 Zuschauern. Mit je 30 Zählern liegen die Berliner und die Bochumer vor dem direkten Duell am kommenden Wochenende vor den Mainzern (28), die auf dem Abstiegs-Relegationsrang verbleiben.
Mannschaften spüren Druck
Gladbach wahrte mit 32 Zählern ohne eigenes Zutun den Vier-Punkte-Vorsprung auf Rang 16. «Man hat der Mannschaft angemerkt, dass man letzte Woche vier Tore geschluckt hat», sagte Trainer Gerardo Seoane mit Blick auf das wilde 3:4 in der Vorwoche in Hoffenheim. «Die Gesamtsituation und das Ergebnis letzte Woche hat Einfluss auf die Performance.» Und die war ziemlich mau.
Offensiv viel zu harmlos ließen sich die Gladbacher nach der Pause in die Defensive drücken und fanden kaum Entlastung. Die Angst vor dem Verlieren war beiden Teams deutlich anzumerken. «Man merkt, dass die Mannschaft den Druck spürt», sagte Gladbachs Sportdirektor Nils Schmadtke und befand zum nicht bundesligatauglichen Spiel seines Teams: «Aufgabe defensiv erledigt, offensiv absolut ausbaufähig.»
In den restlichen drei Spielen in Bremen, gegen Frankfurt und in Stuttgart muss die Borussia, den Vier-Punkte-Vorsprung irgendwie ins Ziel bringen. Danach wird über die besorgniserregende Leistung in der Rückrunde mit bislang zwölf Punkten aus 14 Spielen und dem Pokal-Aus beim Drittligisten Saarbrücken zu reden sein.
Union verpasst Chancen
Für Union bleibt die Situation mit zwei Zählern weniger bedrohlicher. Allerdings haben die Köpenicker nun gegen Bochum und in Köln gegen direkte Konkurrenten die große Chance, Boden gutzumachen. Das Problem Unions ist indes das Toreschießen. In Gladbach wurden die Berliner erst nach der Pause forscher und kamen gegen einen auch erschreckend schwachen Gegner zu Chancen, die aber teils kläglich verpasst wurden. «Die Tore kommen. Ich bin voll überzeugt, dass wir in den letzten drei Spielen die nötigen Tore schießen werden», sagte Union-Coach Nenad Bjelica. Der Trainer verriet aber nicht, woher er seinen Optimismus nahm.
«Die Mannschaft ist sehr gefestigt. Wir sind bereit für den Klassenerhalt. Gemeinsam werden wir den Klassenerhalt schaffen», bekräftigte Kapitän Rani Khedira ebenfalls erstaunlich selbstbewusst nach dem schwachen Spiel in Gladbach. Denn auch Union war die Angst vor dem Verlieren zumindest in der ersten Halbzeit deutlich anzumerken.