Erling Haaland (M) traf bei seinem Comeback für den BVB. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Swen Pförtner/dpa)

Mehr als einen Monat war Erling Haaland verletzt. Nur acht Minuten brauchte der Torjäger von Borussia Dortmund, um bei seinem unerwartet schnellen Comeback in der Fußball-Bundesliga sofort wieder zu treffen.

Beim verdienten 3:1 (2:1)-Sieg des BVB beim VfL Wolfsburg schoss der Norweger kurz nach seiner Einwechselung das dritte Tor (80. Minute).

Die Dortmunder haben sich damit rechtzeitig vor dem Spitzenspiel beim FC Bayern München aus einer schwierigen sportlichen Situation befreit. Dieser wichtige Auswärtssieg war eine überzeugende Antwort auf das Champions-League-Aus nur drei Tage zuvor in Lissabon. Außerdem macht Haalands Comeback nun wieder etwas mehr Mut für das Bayern-Spiel am 4. Dezember. «Zieht den Bayern die Lederhosen aus», sagen die Borussen-Fans in Wolfsburg bereits zur Einstimmung.

Dabei hatten die Dortmunder ihren so schmerzlich vermissten Torjäger nicht einmal gebraucht, um das frühe 0:1 durch ein Brust-Tor von Wout Weghorst (2.) wieder aufzuholen. Ein Foulelfmeter von Emre Can (35.) sowie ein Distanzschuss von Donyell Malen (55.) erledigten das vor 13 281 Zuschauern bereits vor Haalands Einwechslung. Der 21-Jährige kam dann unter dem großen Jubel in der 72. Minute für Malen ins Spiel. Wegen einer hartnäckigen Hüftbeuger-Verletzung hatte er zuvor am 19. Oktober in der Champions League zuletzt für den BVB gespielt.

Worum es in dieser Partie ging, machte Trainer Marco Rose schon vor dem Anpfiff in einem Sky-Interview deutlich. «Wenn Borussia Dortmund in der Vorrunde aus der Champions League ausscheidet, dann ist was passiert. Das haben wir wahrgenommen», sagte er. «Jetzt haben wir mal wieder den Druck, Spiele gewinnen zu müssen.»

Doch diesem Druck stellte sich sein Team – auch als es nach dem ersten Angriff des Gegners wieder 0:1 stand. Dortmund dominierte danach ein intensives und temporeiches Spiel lange Zeit deutlich. Zeitweise hatte der BVB Ballbesitzanteile von über 70 Prozent.

Wolfsburg lauerte auf Konter und machte dabei die linke Dortmunder Abwehrseite mit dem früheren Nationalspieler Nico Schulz als Schwachstelle aus. Der hatte mit Dodi Lukebakio und Ridle Baku alle Hände voll zu tun. Doch insgesamt gesehen liefen fast immer die Wolfsburger den Dortmundern hinter, was sich auch darin äußerte, dass bereits vier VfLer in der ersten Halbzeit die Gelbe Karte sahen. Eine davon kassierte Maxence Lacroix für sein Foul an Marco Reus, das zum Elfmeter und dem verdienten Dortmunder Ausgleich führte.

Nach der Pause hatte ausgerechnet Schulz die große Chance zur Führung. Per Volleyschuss traf der 28-Jährige in der 48. Minute nur den Pfosten. Ähnlich schön anzusehen war dann der Führungstreffer: Reus passte zu Malen, der niederländische Nationalspieler zog gegen die Laufrichtung von VfL-Torwart Pavao Pervan ab.

Dieses Tor veränderte den Spielverlauf jedoch noch einmal. Nun machte auf einmal Wolfsburg Druck. John Anthony Brooks hatte per Kopfball die erste Möglichkeit zum Ausgleich (61.). In der 67. Minute vergaben Lukebakio und Luca Waldschmidt sogar eine Doppelchance. Der Belgier Lukebakio war in dieser Phase die größte Gefahr für den BVB und vergab in der 78. und 79. noch zwei weitere Möglichkeiten. Was Effizienz bedeutet, machte ihm dann kurz danach auf der anderen Seite der viel umjubelte Haaland vor.

Von Sebastian Stiekel und Felix Schröder, dpa
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